Der frühere Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe wird bei der Bundesversammlung am 29. November in Berlin als Kandidat für die Präsidentschaft des Deutschen Roten Kreuzes antreten. Er soll die amtierende Präsidentin Gerda Hasselfeldt ablösen.
Hermann gröhe und seine politische laufbahn
Hermann Gröhe, geboren 1959, war von 1994 bis 2025 Mitglied des Deutschen Bundestages und bekleidete von 2013 bis 2018 das Amt des Bundesgesundheitsministers. Während seiner politischen Karriere engagierte er sich insbesondere in gesundheitspolitischen Fragen und setzte sich für eine nachhaltige Gesundheitsversorgung ein. Neben seiner Tätigkeit im Bundestag ist Gröhe auch kirchlich aktiv: Er gehört der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland an und war früher Mitglied des EKD-Rates, dem Leitungsgremium der evangelischen Kirche.
Seine langjährige Erfahrung in Politik und Gesellschaft bringt er nun in den Bereich humanitärer Hilfe ein. Die Kandidatur für das Amt des Präsidenten beim DRK stellt einen bedeutenden Schritt dar, um seine Expertise auf nationaler Ebene im sozialen Sektor einzubringen. Mit seinem Engagement will er die Arbeit einer der größten Hilfsorganisationen Deutschlands weiter voranbringen.
Gröhes politische Laufbahn ist geprägt von einem Fokus auf Gesundheitsthemen sowie gesellschaftlichem Zusammenhalt, was ihn zu einem geeigneten Kandidaten macht, um die strategische Ausrichtung einer Organisation wie dem Deutschen Roten Kreuz zu leiten.
Engagement und expertise
„Die Erfahrung aus Politik und Kirche bietet eine solide Grundlage, um in einem komplexen sozialen Umfeld Führungsverantwortung zu übernehmen“, betont ein enger Vertrauter Gröhes.
Aufgaben und bedeutung der präsidentschaft beim deutschen roten kreuz
Die Präsidentschaft beim Deutschen Roten Kreuz umfasst weitreichende Verantwortung innerhalb einer großen Hilfsorganisation mit bundesweiter Bedeutung. Zu den zentralen Aufgaben gehört es, das ehrenamtlich besetzte Präsidium zu führen. Dieses Gremium trägt die Verantwortung für die strategische Ausrichtung sowie für das Setzen verbandspolitischer Ziele.
Darüber hinaus überwacht der Präsident gemeinsam mit dem Präsidium den Vorstand sowie die Verbandsgeschäftsführung, welche operativ tätig sind. Das Deutsche Rote Kreuz agiert sowohl im Zivil- als auch Katastrophenschutzbereich und zählt nach eigenen Angaben mehr als 211 000 hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie über 457 000 ehrenamtlich Engagierte deutschlandweit.
Die Rolle verlangt daher nicht nur Führungsqualitäten sondern auch ein hohes Maß an sozialem Verantwortungsbewusstsein gegenüber Menschen in Notlagen – eine Aufgabe, deren Bedeutung Hermann Gröhe selbst hervorhob: „Die Arbeit des Roten Kreuzes steht in herausragender Weise für die Bereitschaft von Menschen, für Mitmenschen in Not einzustehen.“
Mit Blick auf diese Herausforderungen wird erwartet, dass Gröhe bei seiner Wahl durch rund 130 Delegierte aus den Mitgliedsverbänden am Ende November eine tragende Rolle übernimmt – zumal er Nachfolger von Gerda Hasselfeldt werden soll, welche nach langjähriger Amtszeit nun altersbedingt ausscheidet.
Struktur und umfang des deutschen roten kreuzes
Das Deutsche Rote Kreuz zählt zu den größten Wohlfahrts- und Hilfsorganisationen Deutschlands mit vielfältigen Aufgabenfeldern vom Rettungsdienst über Katastrophenschutz bis hin zur Sozialarbeit vor Ort. Die Organisation gliedert sich dabei sowohl personell als auch organisatorisch komplex: Neben mehr als zwei Hunderttausend festangestellten Fachkräften engagieren sich fast eine halbe Million Ehrenamtliche freiwillig bundesweit.
Diese breite Basis ermöglicht es dem DRK unter anderem schnell auf Krisensituationen zu reagieren oder langfristige soziale Projekte umzusetzen – sei es bei Naturkatastrophen oder pandemiebedingten Herausforderungen wie zuletzt während COVID-19-Pandemiephasen.
Grundsätze und leitlinien
Das ehrenamtliche Präsidium unter Leitung eines Präsidenten setzt dabei Leitlinien zur Weiterentwicklung fest; gleichzeitig sorgt es dafür, dass alle Aktivitäten mit den Grundsätzen der internationalen Rotkreuzbewegung übereinstimmen: Menschlichkeit, Unparteilichkeit sowie Neutralität stehen hierbei stets im Vordergrund.
Mit dieser Struktur nimmt das DRK eine zentrale Rolle im zivilgesellschaftlichen Gefüge Deutschlands ein – weshalb gerade Führungspersönlichkeiten wie Hermann Gröhe gefragt sind, um diese komplexe Organisation zukunftsfähig auszurichten ohne ihre humanitäre Mission aus dem Blick zu verlieren.