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Evg rechnet mit deutlichen bahnticket-preiserhöhungen und reduzierungen im ice-angebot

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Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG warnt vor erheblichen Preisanstiegen bei Bahntickets noch in diesem Jahr. Grund sind steigende Trassenpreise, die sich auf das gesamte Schienennetz auswirken und zu einer Ausdünnung des ICE-Fernverkehrs führen könnten.

Trassenpreiserhöhungen als ursache für ticketpreissteigerungen

Die EVG prognostiziert eine historische Erhöhung der Bahnticketpreise von mehr als zehn Prozent innerhalb des Jahres 2025. Diese Entwicklung ist eng mit den gestiegenen Trassenpreisen verbunden, die alle Verkehrsunternehmen für die Nutzung des deutschen Schienennetzes entrichten müssen. Die Trassengebühren werden von der Infrastruktursparte der Deutschen Bahn, der sogenannten InfraGo, erhoben. Nach Angaben eines internen Papiers der EVG könnte diese Gebühr im Fernverkehr um bis zu 18 Prozent steigen, während im Güterverkehr eine Erhöhung um etwa 16 Prozent erwartet wird.

Diese Anpassung ist Teil einer umfassenderen finanziellen Neuausrichtung: Die Deutsche Bahn stockt ihr Eigenkapital auf, was gemäß dem Eisenbahnregulierungsgesetz verzinst werden muss. Die Folge ist ein erhöhter Renditedruck auf das Unternehmen, wodurch höhere Einnahmen durch steigende Preise notwendig werden. Die EVG kritisiert diese Entwicklung scharf und bezeichnet sie als Ergebnis verkehrs- und finanzpolitischer Fehlentscheidungen vergangener Bundesregierungen sowie Bundestagsmehrheiten.

Die Gewerkschaft sieht darin einen direkten Zusammenhang zwischen politischen Entscheidungen und den Belastungen für Fahrgäste sowie Unternehmen im Schienenverkehr. Sie fordert daher eine Reform des Trassenpreissystems sowie gezielte Fördermaßnahmen zur Abmilderung dieser Kostensteigerungen.

Auswirkungen auf fernverkehrsangebot und politische forderungen

Neben den Preissteigerungen warnt die EVG auch vor einer möglichen Reduzierung des Fernverkehrsangebots insbesondere bei den ICE-Verbindungen. Laut dem Vorsitzenden Martin Burkert könnten bis zu 25 Prozent weniger Verbindungen auf stark frequentierten Strecken entfallen – darunter auch schnelle Sprinter-Züge zwischen großen Städten wie Berlin oder München.

Statements und reaktionen

Diese potenzielle Ausdünnung steht im Widerspruch zu den Erwartungen an einen attraktiven öffentlichen Nah- und Fernverkehr in Deutschland. Die Gewerkschaft betont: „Verkehrsangebote auf der Schiene müssen verdichtet, erweitert und billiger werden.“ Ein Rückgang beim Angebot würde nicht nur Fahrgäste benachteiligen, sondern auch negative Folgen für Umweltziele haben.

Ein Sprecher der Deutschen Bahn bestätigte gegenüber tagesschau.de zwar anstehende Preissteigerungen bei der Schienenmaut für alle Eisenbahnunternehmen in Deutschland; konkrete Entscheidungen über Ticketpreisänderungen oder Fahrplananpassungen lägen jedoch derzeit nicht vor: „Es gibt keine Entscheidungen zu Anpassungen von Preisen oder Fahrplan aufgrund dieser Problematik.“

Vor diesem Hintergrund richtet sich die Forderung an den Bundestag: Bei kommenden Haushaltsberatungen müsse er eingreifen, um die Auswirkungen hoher Trassenpreise durch gezielte Förderprogramme abzufedern – andernfalls drohten erhebliche Belastungen sowohl für Kunden als auch Betreiber im deutschen Bahnfernverkehr.

Mit Informationen von Lilli-Marie Hiltscher, ARD-Finanzredaktion

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