Der 90. Geburtstag des Dalai Lama ist Anlass für eine bedeutende Ankündigung zur Nachfolge, die in China auf scharfe Kritik stößt. Das geistliche Oberhaupt Tibets betont seine alleinige Autorität bei der Ernennung seines Nachfolgers.
Anlässlich seines bevorstehenden 90. Geburtstags hat der Dalai Lama eine Erklärung veröffentlicht, die die seit Jahren bestehenden Spekulationen über seine Nachfolge beendet. Aus seinem Amtssitz im nordindischen Dharamsala erklärte er, dass es auch nach seinem Tod einen neuen Dalai Lama geben werde – und zwar gemäß den traditionellen tibetisch-buddhistischen Bräuchen. Die Verantwortung für die Anerkennung der zukünftigen Reinkarnation liege ausschließlich beim von ihm gegründeten Gaden Phodrang Trust.
In dem offiziellen Statement heißt es: „Ich betone hiermit noch einmal, dass der Gaden Phodrang Trust die alleinige Autorität hat, die zukünftige Reinkarnation anzuerkennen.“ Zudem wird klargestellt: „Niemand sonst hat die Autorität, sich in diese Angelegenheit einzumischen.“ Diese klare Abgrenzung richtet sich insbesondere gegen Einmischungen von außen – vor allem aus China.
Die Volksrepublik reagierte umgehend mit scharfer Kritik auf diese Erklärung. Eine Sprecherin des chinesischen Außenministeriums unterstrich das Recht Chinas auf Entscheidung über den künftigen Dalai Lama und bezeichnete Tibet als integralen Bestandteil Chinas. Seit Jahrzehnten kontrolliert Peking das Gebiet Tibet offiziell; den Dalai Lama betrachtet sie weiterhin als Separatisten und lehnt seine politische Legitimität ab.
Der Konflikt um die Nachfolge spiegelt tiefgreifende Spannungen zwischen dem Exil-Tibet unter Führung des Dalai Lamas und der chinesischen Regierung wider. Während Peking versucht, Einfluss auf religiöse Fragen zu nehmen, hält das geistliche Oberhaupt an seiner traditionellen Linie fest und fordert Respekt vor tibetischer Selbstbestimmung in Glaubensfragen.
Die spirituelle Linie des Dalai Lamas reicht bis ins 14. Jahrhundert zurück; sie basiert auf dem Glauben an Wiedergeburt wichtiger Lehrer im tibetisch-buddhistischen System. Der aktuelle Dalai Lama wurde 1935 geboren; sein Vorgänger starb bereits 1933 ohne direkten Erben zu hinterlassen.
Die Suche nach einem neuen Dalai Lama erfolgt traditionell durch spezielle Findungskommissionen sowie Visionen hochrangiger Geistlicher oder Regenten Tibets. Im Fall von Jetsün Jampel Ngawang Lobsang Yeshe Tenzin Gyatso wurde er im Alter von knapp zwei Jahren entdeckt – basierend auf einer Vision seines damaligen Regenten sowie mehreren Tests zur Identifikation seiner Verbindung zum vorherigen Oberhaupt.
Berichten zufolge erkannte das Kind namens Lhamo Döndrub Besitztümer seines Vorgängers als sein Eigentum an und identifizierte einen verkleideten hohen Geistlichen spontan richtig – ein Zeichen seiner besonderen Wiedergeburtsnatur laut Tradition.
Nach dieser Entdeckung begann eine umfassende Ausbildung zum spirituellen Führer Tibets; 1940 erfolgte schließlich seine Inthronisation als neuer Dalai Lama mit einem Ehrentitel voller Bedeutung: „Heiliger Herr, gütiger Herr, mitfühlender Verteidiger des Glaubens“ sowie „Ozean der Weisheit“. Diese Titel spiegeln sowohl religiöse Würde als auch moralische Verpflichtung wider.
Seine weltliche Macht erhielt er offiziell im Jahr 1950 übertragen – kurz nachdem chinesische Truppen Tibet besetzt hatten –, was den Beginn eines langen politischen Konflikts markierte. Erst im Jahr 2011 gab er seine politische Führungsrolle vollständig ab und konzentriert sich seither ausschließlich auf spirituelle Aufgaben innerhalb wie außerhalb Tibets.
Am kommenden 6. Juli feiert der derzeitige Dalai Lama seinen neunzigsten Geburtstag – ein Anlass nicht nur zum Rückblick sondern auch zur Weichenstellung für künftige Generationen innerhalb dieser jahrhundertealten Tradition tibetischer Spiritualität und politischer Geschichte
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