Sabine Bohlmann, bekannt aus der ARD-Serie Marienhof und als Stimme von Lisa Simpson, hat sich als Kinderbuchautorin etabliert. Beim White Ravens Festival in München spricht sie über ihren Weg zum Erfolg, Rückschläge und die Verfilmung ihres Buches „Ein Mädchen namens Willow“.
Karrierebeginn bei marienhof und der einstieg in die kinderbuchwelt
Sabine Bohlmann wurde einem breiten Publikum ab 1992 durch ihre Rolle als Jenny Busch in der ARD-Serie Marienhof bekannt. Die Schauspielerin nutzte diese Zeit nicht nur für ihre Tätigkeit vor der Kamera, sondern entwickelte parallel eine Leidenschaft fürs Schreiben. Nach dem Ende ihrer festen Serienrolle begann sie eigene Figuren zu erschaffen – darunter die Grauses, Willow oder den kleinen Siebenschläfer –, mit denen sie zahlreiche Kinderbücher veröffentlichte.
Die Verbindung zwischen Schauspielerei und Literatur ist für Bohlmann eng verknüpft. Seit Jahrzehnten leiht sie unter anderem Lisa Simpson aus „Die Simpsons“ ihre Stimme und hat auch Charaktere wie die Maulende Myrte aus „Harry Potter“ synchronisiert. Diese Doppelrolle zwischen Bühne, Kamera und Buchseite prägt ihr künstlerisches Schaffen nachhaltig.
Der Übergang vom Fernsehen zur Kinderliteratur war kein einfacher Weg: Viele Absagen von Verlagen begleiteten den Beginn ihrer Autorenkarriere. Sabine Bohlmann berichtet von einem dicken Ordner voller Ablehnungen, bevor erste Bücher veröffentlicht wurden – doch ihr Glaube an ihre Geschichten blieb ungebrochen. Der Erfolg kam schleichend; so konnte sie ihn bewusst wahrnehmen und wertschätzen.
Das white ravens festival in münchen: bedeutung für kinder- und jugendliteratur
Das White Ravens Festival gilt als eines der weltweit größten Events im Bereich internationale Kinder- und Jugendliteratur. Es findet vom 13. bis 17. Juli 2025 im Schloss Blutenburg in München statt – dem Sitz der Internationalen Jugendbibliothek unter Schirmherrschaft des Bayerischen Staatsministers für Wissenschaft und Kunst.
Für Sabine Bohlmann ist das Festival ein besonderes Ereignis: Als gebürtige Münchnerin verbindet sie mit dem Veranstaltungsort persönliche Erinnerungen – etwa an ihre Hochzeit in der Blutenburg-Kapelle oder frühere Besuche mit ihren Kindern als Zuhörerin bei Lesungen.
Während des Festivals lesen Autorinnen wie Bohlmann aus ihren Werken vor, leiten Workshops oder diskutieren auf Podiumsgesprächen über Literaturthemen sowie Herausforderungen beim Schreiben für junge Leserinnen und Leser.
Bohlmann betont besonders den Wert des Vorlesens: „In Zeiten digitaler Ablenkung durch Social Media oder Spielekonsolen sei es wichtig, Kindern das Lesen nahezubringen – durch Vorleben ebenso wie aktives Vorlesen zuhause oder in Schulen.“
Erfolgsgeschichte von sabine bohlmanns büchern bis zur filmadaption
Nach vielen Jahren harter Arbeit erreichte Sabine Bohlmann einen Durchbruch mit mehreren erfolgreichen Büchern rund um Figuren wie Willow oder die Grauses-Familie sowie den kleinen Siebenschläfer, dessen zehnjähriges Jubiläum dieses Jahr gefeiert wird.
Besonders stolz ist sie auf die Verfilmung ihres Romans „Ein Mädchen namens Willow“. Im Film übernimmt Max Giermann eine zentrale Rolle als Grimmoor – ein Hexenbuch-Mensch mit Papierseiten-Kleidung –, was laut Bohlmann liebevoll umgesetzt wurde: „Die Figuren waren genauso, wie ich sie mir vorgestellt habe.“ Trotz kleiner Abweichungen vom Buchstoff konnte sich die Autorin gut damit arrangieren; ihr Hintergrund aus Filmbranche half dabei Verständnis zu entwickeln sowie gemeinsam Lösungen zu finden.
Auch selbst hatte Sabine Bohlmann einen Gastauftritt im Kinofilm erlebt – eine Erfahrung voller Freude über das gelungene Ergebnis auf großer Leinwand nach jahrelanger Arbeit am Originaltext.
Vielseitigkeit zwischen synchronsprechen schauspielerei literatur
Neben ihrer Tätigkeit als Autorin bleibt Sabine Bohlmann weiterhin aktiv im Synchronbereich tätig; seit mehr als drei Jahrzehnten spricht sie Lisa Simpson bei deutschen Ausstrahlungen dieser langlebigen Zeichentrickserie . Auch andere bekannte Rollen gehören zu ihrem Repertoire; dennoch genießt sie es laut eigener Aussage eher unauffällig durchs Leben gehen zu können:
„Man ist irgendwie berühmt, aber irgendwie auch gar nicht.“
Ihre Ausbildung zur Schauspielerin legte zudem den Grundstein für vielfältige künstlerische Projekte über viele Jahre hinweg inklusive zahlreicher Begegnungen während ihrer Zeit bei Marienhof, wo Kontakte bis heute gepflegt werden können — etwa durch zufällige Treffen nach Lesungen oder Nachrichtenwechseln ehemaliger Kollegen*innen innerhalb eines Jahrzehnts Serienlaufzeit.
In naher Zukunft plant Sabine mehrere neue Veröffentlichungen: Einen dritten Band rund um die Grauses-Familie sowie einen sechsten Teil ihrer Willow-Reihe sind bereits in Arbeit. Zudem stehen Auftritte beim White Ravens Festival sowie beim Käpt’n Book Festival in Bonn an; auch Theaterproduktionen zum zehnjährigen Jubiläum des Siebenschläfers sind vorgesehen — ein umfangreiches Programm also für eine vielseitig engagierte Künstlerin mitten im kreativen Schaffensprozess.