Eine extreme Hitzewelle erfasst weite Teile Südeuropas, insbesondere Frankreich und die Türkei. Dort wurden höchste Warnstufen ausgerufen, während zahlreiche Waldbrände ausgebrochen sind.
Hitzewelle in Frankreich erreicht alarmstufe rot mit weitreichenden einschränkungen
Frankreich erlebt derzeit eine außergewöhnliche Hitzewelle, die für 16 Departements einschließlich der Hauptstadt Paris die Alarmstufe Rot ausgelöst hat. Insgesamt gelten für 68 weitere Departements auf dem französischen Festland hohe Warnstufen. Nur an der Küste zum Ärmelkanal sowie an der Grenze zu Belgien sind die Temperaturen vergleichsweise moderater. Die Wetterbehörde Météo France prognostiziert Höchstwerte zwischen 36 und 41 Grad Celsius, was eine außergewöhnliche Dauer, Intensität und geografische Ausdehnung dieser Hitzeperiode kennzeichnet.
Die Auswirkungen auf den Alltag in Paris sind deutlich spürbar: Aufgrund hoher Ozonbelastung dürfen nur Fahrzeuge mit geringem Schadstoffausstoß fahren – zudem gilt eine Geschwindigkeitsbegrenzung von minus 20 Kilometern pro Stunde. Der Eiffelturm bleibt bis Mittwoch geschlossen; das Bildungsministerium erwartet fast 1 350 Schulen, die ganz oder teilweise geschlossen bleiben werden. Die Sommerferien beginnen am Samstag, was möglicherweise zur Entlastung beiträgt.
Die Behörden warnen vor starken gesundheitlichen Folgen für alle Bevölkerungsgruppen durch diese extreme Hitzeperiode. Neben den direkten Belastungen steigt auch das Risiko von Wald- und Flächenbränden erheblich an – ein Umstand, der bereits zu zahlreichen Bränden geführt hat.
Waldbrände in Türkei erzwingen großflächige evakuierungen
In der westlichen Provinz İzmir kämpfen rund eintausend Feuerwehrleute mit Unterstützung von vierzehn Hubschraubern gegen einen großflächigen Waldbrand, der am Vortag ausgebrochen ist. Die türkische Katastrophenschutzbehörde meldete bis Montag mehr als 50 000 Evakuierte in insgesamt 41 Gemeinden aufgrund von Wald- und Buschfeuern im Land.
Fernsehbilder zeigen zerstörte Wohnhäuser: In İzmir wurden über 130 Häuser beschädigt oder zerstört; auch in den Provinzen Bilecik im Nordwesten sowie Hatay im Südosten kam es zu Bränden mit erheblichen Schäden an Wohngebäuden. Bewohner flohen teilweise panisch vor den Flammen.
Diese Situation verdeutlicht das erhöhte Risiko durch langanhaltende Trockenheit kombiniert mit extrem hohen Temperaturen im Mittelmeerraum – Bedingungen, welche Feuer begünstigen und schnelle Reaktionen erfordern.
Rekordtemperaturen im mittelmeer verschärfen klimatische herausforderungen
Das Mittelmeerwasser erreichte am Sonntag einen neuen Juni-Rekordwert von durchschnittlich 26,01 Grad Celsius – so warm wie nie zuvor gemessen für diesen Monat laut Angaben des französischen Wetterdienstes Météo France. Der Meteorologe Thibault Guinaldo vom Forschungszentrum CEMS betont eine Abweichung um drei Grad über dem langjährigen Durchschnitt , lokal sogar bis zu vier Grad höher entlang französischer und spanischer Küstenlinien.
Diese ungewöhnlich hohen Wassertemperaturen verstärken nicht nur die sommerliche Hitzeentwicklung an Land, sondern erhöhen auch das Risiko extremer Wetterereignisse wie Dürren oder Stürmen sowie weiterer Waldbrandgefahren entlang des Mittelmeers.
Hitzewarnungen auch in Italien Deutschland Nordmazedonien führen zu präventiven maßnahmen
Neben Frankreich warnte auch Italien vor extremer Hitze: Für siebzehn Städte wurden entsprechende Warnungen ausgegeben; besonders rund um touristisch bedeutende Orte wie Rom wurden Krankenwagen stationiert wegen eines Anstiegs bei Hitzeschlag-Fällen um zehn Prozent laut Notärzte-Verband.
Der Deutsche Wetterdienst gab ebenfalls Hitzewarnungen heraus für Westdeutschland angesichts steigender Temperaturen. Unterdessen reagierte Nordmazedonien präventiv auf erhöhte Brandgefahr: Vom 1. Juli bis zum Monatsende August gilt ein Betretungsverbot für Wälder ohne Genehmigung aller staatlicher Forstbetriebe unter Androhung einer Geldstrafe bis zu zwei Tausend Euro bei Verstößen gemäß Medienberichten des Radiosenders Slobodna Evropa .
Ausgenommen vom Betretungsverbot sind Forstarbeiter sowie Sicherheitskräfte; diese Maßnahme folgt einem Rekordjahr bei Wildfeuer-Vorfällen im Vorjahr zur Minimierung weiterer Risiken während dieser kritischen Periode hoher Temperaturen verbunden mit Trockenheit.