Die aktuelle Hitzewelle hat Deutschland fest im Griff und erreicht am Mittwoch laut Deutschem Wetterdienst ihren Höhepunkt mit Temperaturen von bis zu 40 Grad. Auch in anderen europäischen Ländern wie Spanien, Frankreich, Österreich und Großbritannien werden neue Hitzerekorde gemeldet. Die extremen Temperaturen führen zu Warnungen, Unwettern und Waldbränden.
Hitzewelle in deutschland: temperaturspitzen und gewittergefahr
Der Deutsche Wetterdienst warnt vor den bislang heißesten Tagen des Sommers in Deutschland. Meteorologe Marco Manitta aus Offenbach erklärt: „Der heutige Dienstag und der morgige Mittwoch werden bis jetzt die heißesten Tage dieses Sommers sein.“ Die Hitze stammt aus Spanien und Frankreich, wo eine stabile Hochdrucklage die Luftmassen zusätzlich aufheizt. Besonders problematisch ist die kaum vorhandene nächtliche Abkühlung.
Am Dienstagabend sind örtlich Hitzegewitter möglich, vor allem in Baden-Württemberg, Mittelfranken, Schwaben sowie dem westlichen Oberbayern. Diese Gewitter können heftig ausfallen mit Platzregen, Hagel sowie schweren Sturmböen. Solche Unwetter treten meist lokal auf, bringen aber kurzfristig Entlastung von der Hitze.
Brandgefahr und waldbrände in deutschland
Parallel zur Hitze steigt auch das Risiko für Waldbrände an. Im südbrandenburgischen Elbe-Elster-Kreis brach ein großflächiger Brand aus; auch im Kreis Potsdam-Mittelmark bei Treuenbrietzen brennen Wälder. Der Waldbrandschutzbeauftragte Raimund Engel betont: „Trockenheit ist ein Faktor, doch die Brandursache ist in den meisten Fällen der Mensch.“ Ob Fahrlässigkeit vorliegt oder nicht sei noch unklar.
Der bisherige deutsche Hitzerekord liegt bei 41,2 Grad Celsius vom 25. Juli 2019 an den Stationen Tönisvorst und Duisburg-Baerl . Am Mittwoch wird erwartet, dass sich die Temperaturen diesem Wert annähern oder ihn erreichen könnten.
Ab Donnerstag kühlt es voraussichtlich ab; Schauer- und Gewitterfronten ziehen über Mitte sowie Nordosten Deutschlands hinweg Richtung Südosten weiter. Dabei besteht lokal Unwettergefahr durch Starkregen.
Hitzewelle in frankreich: höchste warnstufe für paris-region
In Frankreich nähert sich die Hitzewelle ihrem Höhepunkt – das Land befindet sich vielerorts im Ausnahmezustand wegen extremer Temperaturen. Für insgesamt 16 Departements inklusive der Millionenmetropole Paris gilt seitens des Wetterdienstes Météo France die höchste Warnstufe Rot mit erwarteten Spitzenwerten um 41 Grad Celsius.
Weitere 68 Departements sind auf Warnstufe Orange gesetzt mit Höchsttemperaturen zwischen 36 und 39 Grad Celsius; sieben weitere Regionen wurden bereits vor möglichen Unwettern gewarnt.
Im Großraum Paris wurden Verkehrsbeschränkungen eingeführt; rund 1 350 Schulen schlossen entweder vollständig oder nur am Nachmittag wegen der hohen Belastung durch Hitze für Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte.
Krankenhäuser bereiten sich darauf vor, mehr Patienten aufzunehmen – insbesondere ältere Menschen oder Personen mit Vorerkrankungen leiden unter den extremen Bedingungen gesundheitlich stark.
Spanien österreich italien: rekordtemperaturen trotz unterschiedlicher wetterlagen
Spanien meldet mehrere neue Temperaturrekorde Ende Juni: In El Granado, nahe Portugal gelegen, wurde erstmals ein nationaler Juni-Hitzerekord von satten 46 Grad gemessen – eine außergewöhnliche Zahl für diesen Monat des Jahres. Auch entlang der Mittelmeerküste erreichten Städte wie Barcelona lokale Rekordwerte um knapp über 37 Grad Celsius trotz bevorstehender Hauptsommermonate.
Tragisch endete dort ein Fall eines etwa zweijährigen Jungen aus Valls südwestlich von Barcelona: Er wurde offenbar vom Vater im Auto vergessen und starb vermutlich an einem Hitzschlag bei Außentemperaturen um circa 37 Grad im Schatten; innerhalb eines Fahrzeugs können Werte weit über fünfzig Grad entstehen aufgrund des Treibhauseffekts unter direkter Sonneneinstrahlung.
In Österreich verzeichnete insbesondere Kärnten regionale Rekorde um etwa 38 Grad Celsius; auch hier wird erwartet, dass diese Werte am Donnerstag ihren Höhepunkt erreichen könnten – besonders im Osten des Landes bleibt es sehr heiß bei kaum nächtlicher Abkühlung.
Italien erlebt unterschiedliche Wetterphänomene je nach Region: Während nördliche Gebiete heftigen Gewittern samt Starkregen gegenüberstehen müssen bleiben viele andere Landesteile weiterhin unter großer Hitzeeinwirkung stehen. Das Gesundheitsministerium rief für Städte wie Rom, Mailand oder Florenz höchste Hitzewarnstufen aus angesichts erwarteter Tageshöchstwerte bis zu rund 38 Grad Celsius kombiniert mit warmen Nächten über 25 Grad ohne ausreichende Abkühlungspotenziale nachts.
Ein tragischer Todesfall ereignete sich nahe Bologna Anfang Woche, als ein Bauarbeiter während einer Mittagshitze kollabierte. Behörden prüfen derzeit, ob hohe Temperaturen ursächlich waren, wobei Vorerkrankungen ebenfalls berücksichtigt werden.
Weitere europäische regionen betroffen – griechenland erlebt leichte abkühlung nach hitzewelle
Während Mitteleuropa derzeit extreme Wärme erfährt, zeigt Griechenland aktuell vergleichsweise mildere Höchstwerte bis maximal etwa 37 Grad. Dort liegt eine erste mehrtägige starke Hitzewelle bereits hinter dem Land; Spitzenwerte erreichten örtlich sogar 42 Grad.
Die Bevölkerung wartet nun auf das kommende Wochenende, wenn erneut extreme Wärme vom Mitteleuropa kommend erwartet wird. Seit mehr als einem Monat fiel dort kein Regen; dies erhöht erheblich das Risiko großflächiger Waldbrände. Feuerwehrkräfte befinden sich landesweit in Alarmbereitschaft, da Trockenheit zusammen mit hohen Temperaturen ideale Voraussetzungen für Brandausbreitung schafft.
Diese Entwicklungen zeigen eindrücklich, wie unterschiedlich Europa aktuell von Extremwetter betroffen ist: Während einige Länder gegen schwere Gewitter kämpfen müssen, erleben andere langanhaltende Trockenperioden verbunden mit gefährlicher Hitze.