Der Juni 2024 zeigte sich in Deutschland erneut als zu warm, zu trocken und sehr sonnig. Der Deutsche Wetterdienst bestätigt damit den seit Jahren anhaltenden Trend steigender Temperaturen und geringer Niederschläge.
Juni 2024 mit rekordverdächtiger sonnenstrahlung
Der Juni 2024 zeichnete sich durch außergewöhnlich viele Sonnenstunden aus. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes schien die Sonne rund 277 Stunden – deutlich mehr als das Soll von 203 Stunden der internationalen Referenzperiode von 1961 bis 1990. Im Vergleich zur moderneren Referenzperiode von 1991 bis 2020 mit durchschnittlich 216 Sonnenstunden ergab sich eine positive Abweichung von etwa 28 Prozent. Besonders im Südwesten Deutschlands wurden fast 300 Sonnenstunden registriert, was dort für besonders hohe Vitamin-D-Bildung sorgte.
Diese langanhaltende Sonneneinstrahlung führte nicht nur zu angenehmen Tagen, sondern auch zu einer verstärkten Wärmeentwicklung in vielen Regionen. Die Experten des DWD betonten, dass die intensive Sonneneinstrahlung ein wesentlicher Faktor für die hohen Temperaturen war. Die Kombination aus viel Sonne und wenig Regen beeinflusste zudem das lokale Klima nachhaltig.
Die hohe Anzahl an Sonnenstunden ist Teil eines Trends, der seit über einem Jahrzehnt anhält: Jeder Juni seit dem Jahr 2010 war wärmer als der Durchschnitt der vergangenen Jahrzehnte. Diese Entwicklung hat Auswirkungen auf Landwirtschaft, Wasserhaushalt sowie Freizeitaktivitäten im Freien.
Temperaturrekorde und niederschlagsdefizite prägen den monat
Die Durchschnittstemperatur im Juni lag bei etwa 18,5 Grad Celsius, was einen Anstieg um rund 3,1 Grad gegenüber dem Mittelwert der internationalen Referenzperiode von 1961 bis 1990 bedeutet. Auch im Vergleich zur neueren Periode zwischen 1991 und 2020 mit einem Mittelwert von etwa 16,4 Grad Celsius zeigt sich ein deutlicher Temperaturanstieg um circa 2,1 Grad Celsius.
Hitzeentwicklung am oberrhein
Besonders auffällig war die Hitzeentwicklung am Oberrhein im Südwesten Deutschlands: Dort wurden mehr als zehn heiße Tage mit Temperaturen über 30 Grad Celsius gemessen – ein klarer Hinweis auf regionale Wärme-Hotspots innerhalb des Landes.
Neben den hohen Temperaturen fiel vor allem das Niederschlagsdefizit ins Gewicht: Mit lediglich rund 61 Litern pro Quadratmeter blieb der Juni deutlich unter dem klimatologischen Mittelwert von früheren Perioden zurück. Im Vergleich zur Referenzperiode zwischen 1961 und 1990 betrug das Defizit fast ein Drittel; verglichen mit den Werten zwischen 1991 und 2020 fehlte sogar etwa ein Fünftel des üblichen Regens.
Laut DWD handelte es sich bereits um den fünften Monat in Folge mit unterdurchschnittlichem Niederschlag – eine Entwicklung seit Februar dieses Jahres –, die langfristige Folgen für Böden sowie Wasserversorgung haben kann. Die Kombination aus Hitzeperioden und Trockenheit stellt Herausforderungen für Umwelt- wie auch Landwirtschaftsbereiche dar.
Diese Daten verdeutlichen eindrucksvoll die fortschreitende Veränderung klimatischer Bedingungen in Deutschland während des Sommers sowie deren Auswirkungen auf Natur- und Lebensräume gleichermaßen.