In Dorsten-Holsterhausen wurden am frühen Morgen eine tote Frau und ein totes Kleinkind gefunden. Die Polizei geht von einem Gewaltverbrechen aus und hat eine Mordkommission eingesetzt. Am selben Ort war wenige Tage zuvor eine Mutter mit ihrem Kind überfallen worden.
Fund der leichen an abgelegenem waldfriedhof in dorsten-holsterhausen
Am Sonntagmorgen entdeckte eine Zeugin gegen 6 Uhr an einem Waldweg im Ortsteil Holsterhausen von Dorsten zunächst die leblose Frau, die sie zunächst für schlafend hielt. Nach dem Eintreffen der Polizei stellte sich heraus, dass die Frau tot war. In unmittelbarer Nähe, versteckt in einem Gebüsch, fanden Einsatzkräfte zudem die Leiche eines kleinen Mädchens.
Die Staatsanwaltschaft Essen sowie die Polizei bestätigten den Fund und gehen nach ersten Erkenntnissen von einem Tötungsdelikt aus. Die Identität der Opfer ist bislang nicht geklärt; es handelt sich mutmaßlich um eine 25 bis 30 Jahre alte Frau sowie ein zwei bis drei Jahre altes Mädchen. An der Frau wurde eine Platzwunde am Hinterkopf festgestellt, was auf Gewalteinwirkung hindeutet.
Der Tatort befindet sich am Tüshausweg, einem Stichweg zu einem Waldfriedhof in Dorsten-Holsterhausen. Aufgrund des Verdachts auf ein Gewaltverbrechen wurde sofort eine Mordkommission eingerichtet, um den Fall umfassend zu untersuchen. Aus ermittlungstaktischen Gründen hält sich die Polizei derzeit mit weiteren Details zurück.
Die Kriminalpolizei arbeitet intensiv daran, Spuren auszuwerten und mögliche Zeugen zu befragen. Der Fundort liegt abseits stark frequentierter Wege und erschwert erste Ermittlungen durch fehlende direkte Beobachtungen oder Hinweise aus der Bevölkerung.
Müdung der kriminalpolizei
„Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren, wir sind auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen,“ so ein Sprecher der Polizei.
Zusammenhang zwischen fundort-mordfall und raubüberfall auf mutter wird geprüft
Bereits wenige Tage vor dem Leichenfund sorgte derselbe Tatort für Schlagzeilen: Am 26. Juni gegen 11:30 Uhr wurde dort laut Angaben der Kreispolizei Recklinghausen eine 40-jährige Mutter mit ihrem etwa einjährigen Kind überfallen. Ein Mann und eine Frau versuchten damals offenbar gewaltsam, ihr die Handtasche zu entreißen.
Das Duo flüchtete anschließend mit den Ohrringen des Opfers in einem schwarzen BMW X6 vom Tatort am Tüshausweg weg. Die Täterbeschreibung lautet wie folgt: Der männliche Täter wird als etwa 50 Jahre alt beschrieben; er ist circa 1,80 Meter groß bei korpulenter Statur mit schwarzen mittellangen Haaren bekleidet mit schwarzer Jeans sowie weißem T-Shirt.
Die weibliche Begleiterin soll ebenfalls ungefähr das gleiche Alter haben sowie ebenfalls etwa 1,80 Meter groß sein bei korpulenter Figur; sie trug zum Zeitpunkt des Überfalls ein blaues Kleid sowie einen rot-weiß-gelb gemusterten Hidschab .
Nach Medienberichten prüft die Polizei aktuell einen möglichen Zusammenhang zwischen dem Raubüberfall vor wenigen Tagen und dem aktuellen Mordverdacht an demselben Ort im Waldgebiet von Holsterhausen.
Zur Aufklärung bittet die Mordkommission dringend um Hinweise oder Beobachtungen aus der Bevölkerung rund um den Tatzeitraum beider Vorfälle am Tüshausweg beziehungsweise im angrenzenden Waldbereich nahe des Friedhofs in Dorsten-Holsterhausen.
Zeugen werden gebeten Kontakt zur örtlichen Polizeidienststelle aufzunehmen oder vertraulich Informationen weiterzugeben – jede noch so kleine Spur könnte entscheidend sein für den Fortgang dieser Ermittlungen gegenwärtig unbekannter Tätergruppen im Raum Nordrhein-Westfalen.