Die Miniserie The Narrow Road to the Deep North erzählt die bewegende Geschichte eines Mannes, der zwischen Kriegserfahrungen, tragischer Liebe und persönlicher Rückschau hin- und hergerissen ist. Ab dem 1. Juli ist die fünfteilige Produktion bei Sky und dem Streamingdienst Wow verfügbar.
Vielschichtige erzählung zwischen kriegserfahrung und leidenschaftlicher affäre
Im Mittelpunkt von The Narrow Road to the Deep North steht der junge Sanitätsoffizier Dorrigo Evans, gespielt von Jacob Elordi, der während des Zweiten Weltkriegs in einem japanischen Kriegsgefangenenlager interniert ist. Dort erlebt er hautnah das unfassbare Leid beim Bau der berüchtigten Thailand-Burma-Eisenbahn, auch bekannt als „Eisenbahn des Todes“. Die Serie zeigt eindrücklich die Grausamkeiten dieses historischen Ereignisses sowie den Überlebenskampf der Gefangenen unter unmenschlichen Bedingungen.
Trotz dieser düsteren Umstände bietet eine besondere Erinnerung Dorrigo einen Hoffnungsschimmer: seine Liebe zu Amy . Diese Beziehung gestaltet sich jedoch kompliziert, da Amy die Frau seines Onkels Keith ist – eine leidenschaftliche Affäre aus vergangenen Zeiten belastet das Verhältnis zusätzlich. Nach seiner Rückkehr als Kriegsheld steigt Dorrigo zum gefeierten Chirurgen auf, doch weder seine traumatischen Erlebnisse noch seine unglückliche Liebe lassen ihn innerlich zur Ruhe kommen.
Die Serie verwebt diese persönlichen Geschichten mit den historischen Hintergründen auf kunstvolle Weise. Dabei wird deutlich, wie tiefgreifend prägende Erfahrungen sowohl positive als auch negative Spuren im Leben eines Menschen hinterlassen können.
Komplexe zeitebenen fordern zu beginn heraus
Basierend auf dem gleichnamigen Roman von Richard Flanagan, Gewinner des Booker Prize 2014, nutzt die Miniserie drei Zeitebenen für ihre Erzählstruktur. Diese springen immer wieder hin und her zwischen Kriegsgeschehen in den 1940er-Jahren sowie späteren Lebensabschnitten von Dorrigo Evans. Dieses Stilmittel verdeutlicht eindrucksvoll den Einfluss vergangener Ereignisse auf Gegenwart und Zukunft einer Person.
Zu Beginn kann es schwierig sein, alle Zeitebenen samt Charakterzuordnungen sofort zu erfassen. Die anfängliche Verwirrung löst sich jedoch schnell auf – je tiefer man in die Handlung eintaucht, desto klarer werden Zusammenhänge sichtbar. Dieser narrative Aufbau fordert Aufmerksamkeit vom Publikum verlangt aber auch ein intensiveres Mitdenken.
Ein positiver Nebeneffekt dieser Struktur liegt darin begründet, dass viele Zuschauerinnen nach Abschluss aller fünf Episoden motiviert sind, die Serie erneut anzusehen – um Details besser zu verstehen oder neue Facetten zu entdecken.
Schonungslose darstellung mit hoher realitätsnähe
Die Drehbücher stammen aus der Feder von Shaun Grant während Regisseur Justin Kurzel für Inszenierung verantwortlich zeichnet. Die australische Produktion scheut nicht davor zurück Gewalt- sowie Kriegsverbrechen explizit darzustellen – was einerseits Authentizität schafft aber andererseits einige Zuschauer an ihre Belastungsgrenze bringen könnte.
In puncto Intensität erinnert das Werk an andere herausragende Miniserien wie etwa „Chernobyl“, ebenfalls bei Wow abrufbar. Auch dort sorgen schonungslose Bilder gepaart mit Zeitsprüngen dafür, dass Spannung über alle Folgen hinweg erhalten bleibt ohne Längen entstehen zu lassen.
Der Cast überzeugt durch schauspielerische Qualität: Neben Jacob Elordi brilliert insbesondere Oscar-nominierter Ciarán Hinds als ältere Version Dorrigos; Simon Baker , Odessa Young sowie Olivia DeJonge ergänzen das Ensemble wirkungsvoll in weiteren Schlüsselrollen wie etwa Dorrigos Ehefrau Ella Evans .
Ab dem 1. Juli stehen alle fünf Episoden exklusiv bei Sky beziehungsweise Wow bereit; Sky Atlantic zeigt sie ab dem 29. Juli im linearen Programm jeweils rund 45 Minuten lang pro Folge im Wochenrhythmus.