Der Iran stellt Bedingungen für die Fortsetzung der Atomgespräche mit den USA und verlangt einen Stopp weiterer Angriffe. Gleichzeitig deuten Äußerungen des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu auf eine veränderte Priorität im Gaza-Konflikt hin.
Iran setzt bedingung für atomgespräche mit den usa
Der Iran macht die Wiederaufnahme der Verhandlungen über sein Atomprogramm von einem klaren Verzicht der USA auf weitere militärische Angriffe abhängig. Madschid Tacht-Rawantschi, stellvertretender Außenminister Irans, erklärte gegenüber dem britischen Sender BBC, dass Washington keine weiteren Attacken gegen iranische Ziele durchführen dürfe, wenn es zu einer Rückkehr an den Verhandlungstisch kommen wolle. Diese Forderung steht im Zusammenhang mit jüngsten Angriffen auf stark gesicherte Atomanlagen in Teheran, die von den USA unter Präsident Donald Trump veranlasst wurden.
Trump hatte beim NATO-Gipfel angekündigt, neue Gespräche mit dem Iran führen zu wollen, ohne jedoch nähere Details zu nennen. Auf die Frage nach möglichen erneuten Angriffen sagte er: „Sicher, ohne Frage, absolut.“ Er betonte erneut seine Haltung gegen eine nukleare Bewaffnung Irans: „Der Iran dürfe keine Atomwaffen haben.“ Die Spannungen zwischen beiden Staaten bleiben somit hoch und erschweren diplomatische Fortschritte.
Die iranische Regierung kritisiert zudem das Fehlen einer klaren Position Washingtons zur Frage weiterer Angriffe. Laut Tacht-Rawantschi habe die Trump-Administration zwar über Vermittler signalisiert, zu Gesprächen bereit zu sein – jedoch ohne verbindliche Zusagen zum Aussetzen militärischer Aktionen. Diese Unsicherheit behindert laut Teheran eine konstruktive Gesprächsbasis erheblich.
Die Lage bleibt angespannt: Während diplomatische Kanäle offenbleiben sollen, droht jede Eskalation durch neue Angriffe das fragile Gleichgewicht weiter zu destabilisieren und langfristige Lösungen zusätzlich zu erschweren.
Netanjahus aussagen deuten prioritätswechsel bei geiselnahme in gaza an
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat bei einem Besuch einer Einrichtung des Inlandsgeheimdienstes überraschende Aussagen gemacht. Er bezeichnete Israels Angriffe im Nahost-Konflikt als „weitreichende regionale Möglichkeiten“, insbesondere hinsichtlich der Befreiung von Geiseln aus dem Gazastreifen. Dabei stellte er klar: „Zunächst einmal müssen wir die Geiseln befreien.“
Diese Aussage wurde von israelischen Medien wie der Times of Israel so interpretiert, dass Netanjahu nunmehr die Rückführung der Geiseln vor andere Ziele stellt – etwa vor einen vollständigen Sieg über die Hamas im Gaza-Streifen. Er ergänzte: „Natürlich müssen wir auch das Gaza-Problem lösen und die Hamas besiegen, aber ich glaube, dass wir beide Aufgaben bewältigen werden.“
Hintergrund dieser Priorisierung ist offenbar ein wachsender Druck seitens der Vereinigten Staaten auf Israel zur Beendigung des seit mehr als 20 Monaten andauernden Krieges in Gaza. Die US-Regierung drängt daraufhin auf eine Einigung oder zumindest einen Waffenstillstand zur Stabilisierung der Region.
Netanjahus Betonung zeigt damit möglicherweise eine strategische Anpassung seiner Politik gegenüber Gaza – weg vom alleinigen Fokus auf militärischen Sieg hin zur humanitären Dringlichkeit rund um Geiselbefreiungen und Konfliktdeeskalation.
Diese Entwicklung könnte Auswirkungen sowohl auf Israels Innenpolitik als auch auf internationale Vermittlungsbemühungen haben und wird von Beobachtern genau verfolgt.
Drohungen gegen trump durch einflussreichen kleriker in iran
Inmitten steigender Spannungen zwischen den USA und dem Iran hat ein bedeutender religiöser Führer aus Teheran indirekt Todesdrohungen gegen US-Präsident Donald Trump ausgesprochen – wenn auch ohne ihn namentlich zu nennen. Der Ajatollah Nasser Makarem Schirasi äußerte sich laut staatlicher Nachrichtenagentur Irna während eines Treffens in seinem Büro in Ghom religiös begründet kritisch gegenüber Drohungen gegen Irans Oberhaupt Ali Chamenei.
Er erklärte dazu: „Personen oder Regime, die eine islamische Herrschaft angreifen oder deren religiöse Führer bedrohen oder gar gegen sie vorgehen gelten als ‚Mohareb‘ .“ Nach islamischem Recht seien solche Handlungen Fluch sowie Sünde und würden entsprechend hart bestraft – bis hin zum Tod.
Diese Stellungnahme erfolgte kurz nachdem Präsident Trump Chamenei indirekt gedroht hatte; er bezeichnete ihn als „leichtes Ziel“ mit Worten wie: „Wir werden ihn nicht ausschalten , zumindest nicht im Moment.“ Die gegenseitigen verbalen Attacken verschärfen das ohnehin angespannte Verhältnis weiter und erhöhen das Risiko unvorhersehbarer Eskalationen zwischen beiden Ländern.
Makarem Schirasis Worte verdeutlichen zudem den hohen Stellenwert religiöser Autoritäten innerhalb des politischen Systems Irans sowie deren Einfluss bei außenpolitischen Konflikten insbesondere gegenüber westlichen Mächten wie den USA.