Die Internationale Atomenergiebehörde warnt vor einer schnellen Wiederaufnahme der Urananreicherung im Iran trotz jüngster Angriffe auf Atomanlagen. Bundesinnenminister Alexander Dobrindt unterstützt Israels Vorgehen gegen das iranische Nuklearprogramm während seines Besuchs in Tel Aviv.
Warnung der iaea vor schneller wiederaufnahme der uraniumanreicherung im iran
Der Generaldirektor der Internationalen Atomenergiebehörde , Rafael Grossi, hat eindringlich davor gewarnt, dass der Iran innerhalb weniger Monate seine Urananreicherungsanlagen wieder in Betrieb nehmen könnte. In einem Interview mit dem US-Sender CBS News erklärte Grossi, die Kapazitäten zur Anreicherung von Uran seien trotz der jüngsten Angriffe auf die Atomanlagen des Landes vorhanden und könnten rasch aktiviert werden. Er sagte:
„Sie können, wissen Sie, innerhalb weniger Monate, würde ich sagen, mehrere Kaskaden von Zentrifugen in Betrieb nehmen, die angereichertes Uran produzieren.“
Damit unterstrich er die Gefahr einer schnellen Wiederbelebung des umstrittenen Nuklearprogramms.
Der iranische Außenminister Abbas Araghtschi bestätigte zuvor erhebliche Schäden an den Atomanlagen infolge israelischer und US-amerikanischer Angriffe. Dennoch relativierte US-Präsident Donald Trump zwar den Schaden am Programm und erklärte bei einer Pressekonferenz:
„Die Angriffe haben Irans Atomprogramm um Jahre zurückgeworfen.“
Gleichzeitig wies Grossi darauf hin, dass nicht alles zerstört sei:
„Man kann nicht behaupten, dass alles verschwunden ist und nichts mehr da ist.“
Diese Einschätzungen verdeutlichen eine komplexe Lage: Während militärische Aktionen das Nuklearprogramm beeinträchtigten, bleibt dessen vollständige Stilllegung fraglich. Die IAEA beobachtet weiterhin genau die Entwicklungen rund um Irans nukleare Aktivitäten und mahnt zur Vorsicht angesichts möglicher kurzfristiger Fortschritte bei der Urananreicherung.
Deutscher innenminister dobrindt bekräftigt unterstützung für israels maßnahmen gegen iranisches atomprogramm
Bundesinnenminister Alexander Dobrindt hat sich während eines Besuchs in Israel klar hinter die israelischen Militäraktionen gegen das iranische Nuklearprogramm gestellt. Am Sonntag besuchte er eine Raketen-Einschlagstelle in Tel Aviv gemeinsam mit dem israelischen Außenminister Gideon Saar und betonte dabei ausdrücklich Deutschlands Unterstützung für Israels Maßnahmen.
Dobrindt bezeichnete das Atomprogramm des Iran als eine Bedrohung nicht nur für Israel oder den Nahen Osten insgesamt sondern auch für Europa. Er sagte dazu:
„Es ist nachvollziehbar und richtig, dieses zu zerstören.“
Der Minister hob hervor, dass Deutschland hinter den Aktionen stehe und diese als notwendig ansieht zum Schutz regionaler sowie internationaler Sicherheit.
Sein Besuch markiert nach Angaben seines Ministeriums einen symbolisch wichtigen Schritt – Dobrindt war demnach seit Beginn des Krieges gegen den Iran erster internationaler Staatsgast Israels. Die Reise unterstreicht zugleich Deutschlands politische Nähe zu Israel angesichts wachsender Spannungen im Nahostkonflikt sowie zunehmender Unsicherheiten durch Irans nukleare Ambitionen.
Diese diplomatische Geste zeigt zudem ein klares Signal westlicher Verbündeter gegenüber Teheran hinsichtlich dessen fortgesetzter Entwicklung von Kernwaffenfähigkeiten trotz internationaler Sanktionen und Verhandlungen.
Eskalation zwischen usa-israel-iran belastet region zusätzlich
Die Spannungen zwischen den USA sowie Israel auf der einen Seite und dem Iran auf der anderen Seite verschärfen sich weiter deutlich. US-Präsident Donald Trump kritisierte öffentlich scharf das Korruptionsverfahren gegen Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, was zusätzliche politische Turbulenzen erzeugt.
Trump schrieb auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social:
„Es ist Wahnsinn, was die außer Kontrolle geratenen Staatsanwälte mit Bibi Netanjahu machen.“
Er warnte zudem davor, dass dieser Gerichtsprozess Gespräche zwischen Netanjahu sowie Hamas oder Iran negativ beeinflussen könne. Die USA würden Israel wie keine andere Nation unterstützen – auch finanziell –, so Trump weiter:
„Das werden wir nicht hinnehmen.“
Netanjahu sieht sich seit 2019 schweren Vorwürfen wegen Bestechung sowie Betrugs ausgesetzt; sein Prozess läuft seit 2020 mit mehreren Strafverfahren parallel ab. Diese innerisraelischen Konflikte erschweren zugleich internationale Bemühungen um Stabilität im Nahostraum erheblich.
Parallel dazu meldete Justizsprecher Asghar Dschahangir aus Teheran schwere Verluste infolge eines israelischen Luftangriffs auf das berüchtigte Ewin-Gefängnis Anfang dieser Woche; mindestens 71 Menschen seien getötet worden laut Angaben des Justizportals Mizan. Dieser Angriff erhöht zusätzlich die Gewaltspirale zwischen beiden Staaten massiv.
Insgesamt zeigen diese Entwicklungen eine zunehmend volatile Situation im Nahen Osten mit weitreichenden Folgen für regionale Sicherheitspolitik ebenso wie globale diplomatische Beziehungen zwischen Westmächten sowie islamisch geprägten Staaten wie dem Iran oder Israel selbst.