Die anhaltende Hitze und Trockenheit führen in mehreren Regionen Deutschlands zu erheblichen Einschränkungen bei der Wasserentnahme. Meteorologen prognostizieren für die kommende Woche Höchsttemperaturen von bis zu 39 Grad, was die Lage weiter verschärft.
Wasserentnahmebeschränkungen in deutschen bundesländern
In verschiedenen Bundesländern Deutschlands greifen bereits Maßnahmen zur Begrenzung des Wasserverbrauchs aus Flüssen, Seen und Brunnen. Besonders betroffen ist das Bundesland Brandenburg, wo acht Landkreise wie Cottbus und der Spree-Neiße-Kreis Verfügungen zur Entnahme aus oberirdischen Gewässern erlassen haben. Ein Sprecher des Spree-Neiße-Kreises erklärte, dass die derzeitige Wetterlage in einigen Fließgewässern bereits zu sehr geringen Durchflüssen geführt habe. Weitere Kreise bereiten ähnliche Regelungen vor, um den Wasservorrat zu schonen.
Auch in Sachsen-Anhalt gelten Einschränkungen für Regionen wie den Altmarkkreis Salzwedel, das Jerichower Land sowie Dessau-Roßlau. Dort wird ebenfalls die Entnahme von Wasser aus natürlichen Quellen begrenzt; andere Kreise prüfen vergleichbare Maßnahmen.
In Nordrhein-Westfalen sind Verbote zur Wasserentnahme während der Sommermonate unter anderem im Rhein-Sieg-Kreis sowie im Rheinisch-Bergischen Kreis aktiv. Die Stadt Bonn hat aufgrund niedriger Wasserstände vorübergehend ein Verbot für die Nutzung von Bächen erlassen. Bereits seit Ende Mai gilt ein Verbot zur Entnahme aus der Ems bei Münster und angrenzenden Kreisen.
Im Südwesten Deutschlands setzen mehrere Landkreise Baden-Württembergs auf zeitlich befristete Regelungen bis Mitte Juli: In den Landkreisen Biberach, Ravensburg, dem Alb-Donau-Kreis sowie dem Bodenseekreis ist es untersagt, Wasser aus Seen oder Flüssen zu entnehmen – betroffen sind dabei auch kleinere Bäche. Verstöße können mit Bußgeldern bis 10 000 Euro geahndet werden.
Der Deutsche Städte- und Gemeindebund fordert Kommunen auf, Bürger frühzeitig über mögliche Einschränkungen bei der Wasserversorgung zu informieren. Hauptgeschäftsführer André Berghegger betonte gegenüber der „Neuen Osnabrücker Zeitung“: „Wenn die Daten eine akute Wasserarmut belegen, darf kein Wasser für die Freizeitgestaltung genutzt werden.“ Vorrang hätten stets Nahrungsmittelproduktion sowie ausreichende Trinkwasserversorgung.
Das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung dokumentiert im Dürre-Monitor eine zunehmende Austrocknung insbesondere im Osten Deutschlands anhand einer Karte mit rötlicher Färbung – je dunkler das Rot erscheint, desto trockener sind die Bodenschichten trotz gelegentlicher Unwetterereignisse geblieben.
Prognose der hitzewelle und gesundheitliche empfehlungen
Meteorologen erwarten einen deutlichen Temperaturanstieg bis Mitte dieser Woche mit einem Höhepunkt am Mittwoch bei Werten nahe 39 Grad Celsius. Der Deutsche Wetterdienst bezeichnete diese Entwicklung als „beherrschendes Thema“ der kommenden Tage; bisher lag der Jahresrekord am 22. Juni mit 36,2 Grad in Saarbrücken-Burbach deutlich darunter.
Für Montag sagen Experten Sonnenschein mit Temperaturen um 36 Grad voraus; nördlichere Regionen bleiben moderater bei etwa 28 Grad temperiert. Im Alpenraum sowie südwestlichen Bergland können nachmittags Gewitter auftreten – örtlich auch Starkregen möglich sein.
Am Dienstag steigen Temperaturen auf bis zu 38 Grad an; erneut besteht besonders im Süden erhöhte Gewittergefahr inklusive Starkregen oder einzelnen Unwettern. Im Norden liegen Werte zwischen 26 und 30 Grad Celsius.
Der Mittwoch markiert den Höhepunkt dieser Hitzewelle mit erwarteten Spitzenwerten von rund 39 Grad vor allem im Südwesten Deutschlands; Großstädte wie Berlin müssen sich auf etwa 36 Grad einstellen, Hamburg auf circa 35 Grad und das Ruhrgebiet auf rund 37 Grad Celsius vorbereiten lassen.
Gesundheitliche empfehlungen
Angesichts dieser Belastung raten Meteorologen dringend dazu, ausreichend Flüssigkeit aufzunehmen sowie Innenräume kühl zu halten – da hohe Temperaturen gesundheitliche Risiken bergen können wie Hitzschlag oder Kreislaufprobleme.
Das Brandenburger Gesundheitsministerium appellierte bereits an Unternehmen: „Hitzeschutz am Arbeitsplatz ist verpflichtend“, so Gesundheitsministerin Britta Müller . Dazu zählen angemessene Raumtemperaturen ebenso wie Schutzmaßnahmen gegen intensive Sonneneinstrahlung zum Erhalt des Wohlbefindens aller Beschäftigten während extremer Hitzeperioden.
Wetterentwicklung ab ende woche samt folgen für waldbrandgefahr
Nach dem Höhepunkt erwartet man ab Donnerstag eine mögliche Abkühlung durch herannahende Gewitterfronten – genaue Zeitpunkte bleiben jedoch unsicher laut Angaben des Deutschen Wetterdienstes . Eine Kaltfront könnte zunächst nur langsam vom Nordwesten ins Landesinnere vordringen; dadurch blieben südöstliche Gebiete noch einmal heiß mit Temperaturen um etwa 35 Grad bestehen.
Bis spätestens Freitag sollte sich dann auch dort eine spürbare Abkühlung einstellen können – begleitet von lokal heftigen Gewittern inklusive Starkregenfällen laut Vorhersage des DWD. Diese Niederschläge könnten regional starke Auswirkungen zeigen trotz insgesamt weiterhin trockener Grundbedingungen infolge langanhaltender Dürrephasen.
Die Kombination aus großer Hitze verbunden mit Trockenheit erhöht zudem signifikant das Risiko von Waldbränden. Besonders gefährdet sieht man aktuell den Süden Brandenburgs, wo sehr hohe Waldbrandgefahrenstufen gelten. Hohe Gefahren bestehen außerdem fast flächendeckend in Baden-Württemberg, weiten Teilen Bayerns, Sachsens sowie Sachsen-Anhalts.
Experten warnen davor, dass sich diese Situation voraussichtlich bis zum Mittwoch weiter zuspitzen wird. Die Behörden mahnen daher verstärkte Vorsicht beim Umgang mit offenem Feuer oder anderen potenziellen Brandquellen an, um größere Schäden durch Waldbrände möglichst auszuschließen.