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Fondssparen in nebenwerte: renditechancen abseits der börsen-schwergewichte

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Nebenwerte wie Small- und Mid-Caps bieten Fondssparern attraktive Renditechancen jenseits der großen Börsen-Schwergewichte. Experten betonen die Bedeutung einer ausgewogenen Marktabbildung und erläutern Chancen sowie Risiken dieser Unternehmen.

Nebenwerte als alternative zu börsenschwergewichten

Auf dem Aktienmarkt dominieren häufig Großkonzerne wie Apple oder SAP, die in Indizes wie dem DAX oder dem Weltindex MSCI World vertreten sind. Diese sogenannten Large Caps prägen viele Fondsprodukte für private Anleger maßgeblich. Doch ein Blick auf die zweite und dritte Reihe von Unternehmen, die Nebenwerte, kann sich lohnen. Dazu zählen Small- und Mid-Caps, also Firmen mit mittlerer bis kleiner Marktkapitalisierung.

Historisch erzielten diese Nebenwerte oft eine etwas höhere Rendite als die etablierten Schwergewichte, erklärt Jannes Lorenzen vom Finanzportal justETF. Dieses Mehr an Ertrag geht jedoch mit einem höheren Risiko einher. Viele dieser Unternehmen sind jünger und verfügen über weniger gefestigte Erlösquellen als Konzerne aus den ersten Börsenreihen.

Ein Fondsdepot ohne Nebenwerte gilt daher als nicht ausgewogen. Die wissenschaftliche Theorie empfiehlt, den gesamten Markt abzubilden – dazu gehören neben Industrieländern auch Schwellenländer sowie kleine Aktiengesellschaften unterschiedlicher Größe. So entsteht eine breitere Risikostreuung bei gleichzeitigem Zugang zu Wachstumspotenzialen.

Charakteristika von small- und mid-caps im deutschen markt

Small Caps umfassen Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung zwischen etwa 200 Millionen Euro bis rund zwei Milliarden Euro. In Deutschland sind rund 70 solcher Firmen im Index SDAX gelistet. Mid-Caps bilden dagegen die zweite Reihe börsennotierter Gesellschaften mit Werten bis zu zehn Milliarden Euro; sie finden sich unter anderem im deutschen Index MDAX, der circa 50 Werte enthält.

Neben ihrem oft schnelleren Umsatz- und Gewinnwachstum spiegeln diese Nebenwerte häufig besser das wirtschaftliche Rückgrat eines Landes wider als große Konzerne allein. In Deutschland gehören dazu zahlreiche Maschinenbauer, Industrieunternehmen sowie Spezialisten aus Branchen wie Pharma, Telekommunikation oder erneuerbare Energien.

Die geringere Bekanntheit kleinerer Firmen führt allerdings zu weniger intensiver Analyse durch Investoren und Analysten – hier ist besondere Sorgfalt bei der Auswahl gefragt. Laut Götz Albert, Chief Investment Officer bei der Fondsgesellschaft Lupus Alpha, beginnt dies damit, dass das Geschäftsmodell verstanden werden muss: „Wir schauen uns die Unternehmen sehr genau an… das Geschäftsmodell muss tragfähig sein.“ Ebenso wichtig sei eine kompetente Unternehmensführung: „Das Management muss die Strategie umsetzen können, um das Geschäftsmodell ‚zum Blühen‘ zu bringen.“

Zinsentwicklung beeinflusst bewertung von nebenwerten

Die langfristige Überlegenheit von Small- und Mid-Caps gegenüber Large Caps zeigt sich vor allem in stabileren Zeiträumen mit günstigen Rahmenbedingungen für Wachstumskapitalien. Die Zinswende vor drei Jahren sowie schwache wirtschaftliche Entwicklungen in Deutschland und Europa belasteten kleinere Unternehmen erheblich.

Fondsmanager Albert weist darauf hin: „Das hat aber im Endeffekt dazu geführt, dass Small- und Mid-Caps mittlerweile deutlich günstiger bewertet sind als Large Caps.“ Dieses Bild ist ungewöhnlich; üblicherweise erzielen wachstumsstarke Nebenwerte höhere Bewertungen aufgrund ihrer Perspektiven.

Aktuell bieten sinkende Zinsen in Euroland neue Chancen für kleinere Firmen zur Finanzierung ihres Wachstums – ein Faktor zugunsten steigender Kurse bei diesen Titeln. Zudem deutet sich eine allmähliche Erholung der Wirtschaftslage in Deutschland sowie Europa an, was weitere Impulse setzen könnte.

Investitionsmöglichkeiten: klassisch aktiv versus etf

Für Anlegerinnen und Anleger stehen verschiedene Wege offen, um in Small- oder Mid-Cap-Unternehmen zu investieren: Klassische aktiv gemanagte Fonds ermöglichen gezielte Auswahl anhand fundamentaler Analysen einzelner Werte innerhalb des ineffizienteren Segmentes kleinerer Aktiengesellschaften.

Laut Albert bietet gerade dieser Bereich Vorteile für aktive Manager: „Da es nicht so viel Research gibt wie bei Large Caps“, könne man durch sorgfältige Analyse „ein Mehr an guten Investments finden“.

Alternativ existieren inzwischen zahlreiche Exchange Traded Funds , welche Indizes abbilden – darunter fast 50 Small-Cap ETFs weltweit laut Angaben von Lorenzen . Einige konzentrieren sich auf einzelne Länder oder Regionen; andere decken globale Nebenwertemärkte ab.

Experten empfehlen einen Anteil von maximal 20 Prozent am Aktienportfolio für solche kleineren Werte einzusetzen – so lassen sich erhöhte Risiken begrenzen während langfristig bessere Renditen genutzt werden können.

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