Die Wochenzeitung Zeit hat die Online-Veröffentlichung einer Kolumne von Maxim Biller zurückgezogen, nachdem mehrere Formulierungen als problematisch bewertet wurden. Der Autor verteidigt darin Israel im Kontext der aktuellen Nahost-Konflikte und kritisiert Teile der öffentlichen Debatte.
Hintergründe zur depublizierung der kolumne von maxim biller
Die Kolumne von Maxim Biller, die in der Print-Ausgabe der Zeit erschien, wurde online nachträglich entfernt. Die Redaktion begründete diesen Schritt mit mehreren Passagen, die nicht den journalistischen Standards des Blattes entsprächen. Eine Verlagssprecherin erklärte gegenüber dem Nachrichtenmagazin Spiegel, dass insbesondere ein Halbsatz über eine „strategisch richtige, aber unmenschliche Hungerblockade von Gaza“ als „problematisch und nicht vertretbar“ eingestuft worden sei. Diese Formulierung habe bei Lesern Empörung ausgelöst.
Darüber hinaus stieß ein am Ende platzierter Witz auf Kritik: Ein Israeli fragt einen Arzt, wie er damit umgehen solle, vierzig Tage in Gaza verbracht zu haben und keine Lust mehr zu haben, auf Araber zu schießen. Der Arzt antwortet ihm sinngemäß, er könne sofort damit aufhören – raten würde er es jedoch nicht. Leser warfen dem Autor vor, das Töten von Menschen ins Lächerliche zu ziehen.
Die Sprecherin betonte zudem das Versäumnis der Redaktion: Vor Veröffentlichung seien keine Gespräche mit Biller über mögliche Änderungen geführt worden – dies stelle eine „schwere Panne im redaktionellen Prozess“ dar. Man bedauere diesen Fehler ausdrücklich.
Maxim billers biografie und bisherige arbeit
Maxim Biller, geboren 1960 in Prag als Kind russisch-jüdischer Eltern, ist seit den 1980er Jahren als Schriftsteller und Kolumnist tätig. Er veröffentlichte zahlreiche Romane sowie Beiträge für renommierte Medien wie den Spiegel, die Frankfurter Allgemeine Zeitung oder das Magazin Tempo. Seine Texte zeichnen sich häufig durch kontroverse Themenwahl aus.
In seiner umstrittenen Kolumne verteidigte Biller explizit Israel angesichts aktueller Nahost-Kriege und kritisierte öffentliche Stimmen für ihre Haltung gegenüber dem Land sowie dessen militärischem Vorgehen im Gazastreifen. Die Debatte um seine Wortwahl zeigt exemplarisch die Spannungen innerhalb Deutschlands bezüglich des Konflikts zwischen Israel und Palästina.
Diese Nachricht wurde am 27.06.2025 vom Programm Deutschlandfunk ausgestrahlt.