Drei Australier stehen auf der indonesischen Urlaubsinsel Bali unter Mordverdacht. Sie sollen einen Landsmann erschossen haben und könnten bei Schuldspruch die Todesstrafe durch Erschießung erhalten.
Mutmaßlicher mord an australischem urlauber auf bali
Auf der beliebten Ferieninsel Bali erregt ein tödlicher Schusswechsel seit Wochen großes Aufsehen. Drei Australier im Alter von 23 bis 27 Jahren werden verdächtigt, Mitte Juni einen 32-jährigen Landsmann in einer Villa nahe dem Munggu Beach an der Westküste Balís erschossen zu haben. Das Opfer starb durch mehrere Schüsse, während ein weiterer Mann bei dem Angriff schwer verletzt wurde, nachdem er angeschossen und verprügelt worden war.
Die Verdächtigen wurden nach einer internationalen Fahndung festgenommen: Die Polizei griff sie in Jakarta, Singapur und Kambodscha auf. Anschließend wurden sie zurück nach Indonesien gebracht. Bei einer Pressekonferenz präsentierten die Behörden die Männer in orangen Sträflingsanzügen mit Handschellen; ihre Gesichter waren mit Sturmhauben verhüllt.
Die Ermittlungen konzentrieren sich derzeit darauf, ob es sich um einen gezielten Mordanschlag aus kriminellen Milieus handelt. Die Polizei prüft Verbindungen zur Unterwelt von Melbourne, da Hinweise vorliegen, dass die Tat möglicherweise im Zusammenhang mit organisierten Verbrechen steht.
Rechtliche situation und hintergründe zum fall
Laut Angaben des „Sydney Morning Herald“ werden die drei Australier des vorsätzlichen Mordes beschuldigt. Ein vierter möglicher Mittäter wird weiterhin gesucht; dies bestätigte die balinesische Polizei öffentlich. Die australischen Behörden unterstützen aktiv bei den Ermittlungen vor Ort.
Der Fall hat insbesondere deshalb internationale Aufmerksamkeit erlangt, weil Indonesien für schwere Straftaten wie Mord oder Drogenhandel häufig die Todesstrafe verhängt – meist durch Erschießungskommandos. Bereits im Mai wurde bekanntgegeben, dass einem weiteren Australier auf Bali wegen Kokainbesitzes ebenfalls diese Strafe droht.
Vergleich zu ähnlichen fällen
Vergleichbar ist dieser Fall mit dem der sogenannten „Bali Nine„, einer Drogenschmugglerbande aus Australien: Zwei ihrer Anführer wurden 2015 trotz internationaler Proteste hingerichtet – was weltweit Schlagzeilen machte. In den Medien werden die aktuell Festgenommenen bereits als „Bali Three“ bezeichnet und stehen somit symbolisch für eine neue Eskalationsstufe zwischen Australien und Indonesien im Bereich schwerer Kriminalität.
Die genauen Motive sowie weitere Details zum Tathergang bleiben Gegenstand laufender Untersuchungen der indonesischen Strafverfolgungsbehörden sowie unterstützender internationaler Polizeikräfte wie Interpol oder australischer Spezialeinheiten.