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Ioc-präsidentin Kirsty Coventry startet überprüfung des auswahlprozesses für olympia-gastgeber

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Die neue Präsidentin des Internationalen Olympischen Komitees, Kirsty Coventry, hat unmittelbar nach Amtsantritt eine umfassende Überprüfung des Auswahlverfahrens für die Austragung der Olympischen Spiele angekündigt. Mit dieser Maßnahme reagiert sie auf Kritik an der bisherigen Vergabepraxis und will die Beteiligung aller IOC-Mitglieder stärken.

Überblick über den aktuellen auswahlprozess und geplante reformen

Der Auswahlprozess für Gastgeberstädte der Olympischen Spiele steht seit längerem in der Kritik. Ursprünglich im Zuge von Reformen unter dem früheren IOC-Präsidenten Thomas Bach eingeführt, gilt das Verfahren vielen Beobachtern als zu intransparent. Ein kleiner Kreis innerhalb des IOC-Vorstands trifft bislang Vorauswahlen, bevor die gesamte Mitgliedschaft einbezogen wird. Dieses Vorgehen wurde als mangelnde demokratische Beteiligung bemängelt.

Kirsty Coventry, die erste Frau an der Spitze des IOC, kündigte nach ihrer ersten Sitzung mit dem Exekutivkomitee in Lausanne an, eine Arbeitsgruppe einzurichten, welche den gesamten Prozess pausieren und neu bewerten soll. Sie berichtete von einer „überwältigenden Unterstützung“ seitens der Mitglieder für diese Maßnahme. Ziel ist es, künftig wieder mehr Mitsprachemöglichkeiten für alle 100+ Mitglieder zu schaffen und so Transparenz sowie Fairness zu erhöhen.

Bereits während ihres Wahlkampfs hatten auch ihre Konkurrenten um das Präsidentenamt – darunter Sebastian Coe und Juan Antonio Samaranch jr. – ähnliche Reformforderungen erhoben. Die nun geplanten Änderungen greifen damit zentrale Forderungen auf und könnten weitreichende Auswirkungen auf zukünftige Bewerbungen haben.

Mögliche folgen für deutsche olympia-bewerbungen und aktuelle spielorte

Die angekündigten Veränderungen im Vergabeverfahren könnten auch Deutschlands Pläne beeinflussen, sich um die Sommerspiele 2036 oder später zu bewerben. Derzeit sind bereits mehrere Austragungsorte festgelegt: Die Sommerspiele 2032 finden in Brisbane, Australien statt; davor richtet Los Angeles 2028 das Großereignis aus.

Für den Winter sind ebenfalls drei Spielstätten vergeben: Mailand/Cortina d’Ampezzo im Jahr 2026 sowie weitere Winterspiele in den französischen Alpen und Salt Lake City im Jahr 2034 stehen fest. Diese langfristigen Planungen könnten durch eine veränderte Vergabepraxis flexibler gestaltet werden oder neue Chancen eröffnen.

Die Überprüfung signalisiert zudem einen Strategiewechsel beim IOC hin zu mehr Offenheit gegenüber Bewerbern weltweit – ein Schritt weg von exklusiven Entscheidungszirkeln hin zur breiteren Einbindung aller Mitglieder bei wichtigen Entscheidungen rund um Olympia-Gastgeberstädte.

Schutz der frauenkategorie als zweite priorität unter coventrys führung

Neben dem Auswahlverfahren plant Präsidentin Coventry eine weitere Arbeitsgruppe mit Fokus auf den Schutz weiblicher Athletinnen bei Olympischen Spielen einzusetzen. Das Komitee strebt hier „eine Führungsrolle“ an und möchte wissenschaftliche Expertisen sowie Fachverbände zusammenbringen, um klare Richtlinien zum Schutz der Frauenkategorie zu etablieren.

Diese Initiative greift Forderungen auf, wie sie zuvor schon von ihrem Konkurrenten Sebastian Coe formuliert wurden – er hatte vergleichbare Reformvorhaben bereits erfolgreich im Leichtathletik-Weltverband umgesetzt. Für das IOC stellt dies einen wichtigen Schritt dar, da Gleichberechtigung zunehmend ins Zentrum sportpolitischer Debatten rückt.

Ein aktuelles Beispiel zeigt die Dringlichkeit solcher Maßnahmen: Bei Olympia in Paris waren zwei Boxerinnen trotz Ausschluss durch ihren Weltverband IBA startberechtigt geblieben – was heftige Kontroversen auslöste. Der IBA wird vom IOC keine Anerkennung mehr zuteil; stattdessen hat World Boxing als neuer Dachverband kürzlich beschlossen, Athleten künftig Geschlechtstests zu unterziehen.

Diese Entwicklungen erfolgen vor dem Hintergrund politischer Spannungen: US-Präsident Donald Trump hatte angekündigt, keine Visa an Personen auszustellen „die sich betrügerisch als weibliche Athleten“ bei den Spielen 2028 anmelden wollen – ein Statement mit weitreichenden Implikationen für Sportorganisationen weltweit.

Mit diesen Schritten positioniert sich das Internationale Olympische Komitee unter Leitung von Kirsty Coventry neu sowohl hinsichtlich seiner internen Entscheidungsprozesse als auch beim Thema Geschlechtergerechtigkeit im Spitzensport.

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