Die humanitäre Lage im Gazastreifen verschärft sich dramatisch, insbesondere für Kinder, die zunehmend unter schwerer Mangelernährung leiden. Internationale Akteure wie die EU-Staats- und Regierungschefs sowie Vertreter aus den USA und Pakistan rufen zu einem sofortigen Waffenstillstand und zur Einhaltung des humanitären Völkerrechts auf.
Dramatische ernährungsnot bei kindern im gazastreifen
Die SOS-Kinderdörfer warnen vor einer eskalierenden Ernährungsnotlage im Gazastreifen, die besonders Kinder betrifft. Laut einer Mitarbeiterin vor Ort, deren Name aus Sicherheitsgründen nicht genannt wird, leiden viele Kinder inzwischen an akuter schwerer Mangelernährung. Diese Form der Unterversorgung könne rasch zum Tod führen. Die Situation spitzt sich durch Konflikte an Lebensmittel-Verteilungsstellen weiter zu; es komme immer wieder zu tödlichen Auseinandersetzungen. Die Helferin berichtet: „Mütter und Väter haben ihr Leben verloren, nur weil sie versucht haben, ihre Familien zu ernähren.“
Ein weiteres Problem ist der fehlende Treibstoff zum Kochen von Lebensmitteln. Die Bevölkerung greift deshalb zunehmend dazu über, Plastik zu verbrennen – eine gefährliche Notmaßnahme mit gesundheitlichen Risiken. Auch das Camp der SOS-Kinderdörfer in Rafah kann nur eingeschränkt Hilfe leisten. Eine Mitarbeiterin schildert ihre Sorge: „Nachts wach ich auf und frage mich, wie lange wir überhaupt noch Essen für die Kinder haben.“ Sie fordert dringend einen dauerhaften humanitären Korridor zur Versorgung der Zivilbevölkerung.
Diese Berichte verdeutlichen das Ausmaß der Krise in Gaza: Neben dem unmittelbaren Nahrungsmangel erschweren logistische Probleme sowie Sicherheitsrisiken eine effektive Hilfeleistung erheblich.
Politische reaktionen europas auf die lage in gaza
Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union äußerten sich am 26.06.2025 nach Beratungen in Brüssel besorgt über die Lage in Gaza und fordern Israel eindringlich dazu auf, seine Verpflichtungen nach dem humanitären Völkerrecht einzuhalten. In den Schlussfolgerungen heißt es: „Der Europäische Rat fordert einen sofortigen Waffenstillstand in Gaza und die bedingungslose Freilassung aller Geiseln.“
Zudem wird von Israel verlangt, eine bessere Versorgung der palästinensischen Bevölkerung sicherzustellen – ein Schritt zur Entschärfung des Konflikts vor Ort. Gleichzeitig kritisieren die EU-Führenden auch Siedlergewalt gegen Palästinenser im Westjordanland als weiteren Faktor für Spannungen.
Diese Positionierung zeigt den Druck Europas auf alle Konfliktparteien hinwirken zu wollen – sowohl hinsichtlich eines Schutzes ziviler Menschen als auch bezüglich politischer Lösungen.
Diplomatische gespräche zwischen usa pakistan iran israel
Am 26.06., Ortszeit Washington D.C., führten US-Außenminister Marco Rubio sowie Pakistans Ministerpräsident Shehbaz Sharif ein Telefonat mit Fokus auf Frieden zwischen Israel und dem Iran. Das US-Außenministerium erklärte dazu: „Die beiden Staatsmänner bestätigten die Bedeutung der Zusammenarbeit zur Förderung eines dauerhaften Friedens zwischen Israel und dem Iran.“
Pakistan hatte zuvor Israels Angriffe zusammen mit denen der USA gegen den Iran verurteilt; gleichzeitig nominierte das Land Anfang Juni US-Präsident Donald Trump für den Friedensnobelpreis wegen dessen Vermittlung beim indisch-pakistanischen Konflikt.
Parallel sieht Bundesaußenminister Johann Wadephul Europa gut positioniert bei möglichen Verhandlungen über Irans Atomprogramm: „Wir haben ein ganz gutes Blatt“, sagte er am 26. Juni bei Maybrit Illner . Er verwies dabei auf den sogenannten Snapback-Mechanismus als Instrument zur Wiedereinsetzung von Sanktionen gegen Teheran – ein „echter Trumpf“, dessen Nutzung gemeinsam abgestimmt werde.
Der iranische Außenminister kündigte an, Gespräche mit den USA prüfen zu wollen – abhängig davon, ob diese dem Interesse des Irans dienen würden –, während Reaktionen Washingtons gelassen blieben trotz Drohungen vom obersten Führer Ayatollah Chamenei.
Diese Entwicklungen zeigen komplexe diplomatische Bemühungen um Deeskalation trotz bestehender Spannungen zwischen Nahost-Staaten sowie globalen Akteuren wie Europa oder den USA.