Die Pressekonferenz von US-Verteidigungsminister Pete Hegseth zum Angriff auf iranische Atomanlagen sorgte für viel Aufmerksamkeit. Während er den Militäreinsatz als historisch bezeichnete, blieben zentrale Fragen zur Zerstörung der Nuklearanlagen unbeantwortet.
Lob des angriffs und die bewertung durch us-offizielle
US-Verteidigungsminister Pete Hegseth präsentierte den Angriff auf die iranischen Atomanlagen als einen bedeutenden Erfolg. Er bezeichnete den Einsatz als „historisch“ und hob hervor, dass US-Präsident Donald Trump den „komplexesten und geheimsten Militäreinsatz der Geschichte“ angeordnet habe. Dieser Einsatz habe eine Waffenruhe herbeigeführt und damit den sogenannten „Zwölf-Tage-Krieg“ beendet. Begleitet wurde Hegseth von Generalstabschef Dan Caine, der ebenfalls Lob für die Durchführung äußerte.
Technische details des angriffs
Caine beschrieb detailliert die Planung sowie technische Aspekte des Angriffs, insbesondere die Verwendung bunkerbrechender Bomben. Er betonte, dass diese Bomben ihre Ziele wie geplant getroffen hätten und ordnungsgemäß explodierten. Trotz dieser technischen Details blieb jedoch unklar, ob tatsächlich alle Nuklearanlagen zerstört wurden oder ob Teile des iranischen Atomprogramms erhalten geblieben sind.
Auf Nachfragen zu Berichten über möglichen Abtransport hoch angereicherten Urans vor dem Angriff erklärte Hegseth, ihm lägen keine entsprechenden Geheimdienstinformationen vor. Präsident Trump wiederholte unterdessen auf seiner Plattform Truth Social, aus den Anlagen sei nichts entfernt worden.
Offene fragen zur zerstörung der nuklearanlagen
Die entscheidende Frage nach dem tatsächlichen Schaden an Irans Nuklearanlagen blieb bei der Pressekonferenz unbeantwortet. Generalstabschef Dan Caine verwies darauf, dass es nicht seine Aufgabe sei, eine Bewertung der Kampfschäden vorzunehmen: „Wir bewerten unsere Hausaufgaben nicht selbst.“ Diese Einschätzung liege in der Verantwortung verschiedener US-Geheimdienste.
Caine stellte zudem klar, er sei nicht unter Druck gesetzt worden, eine beschönigte Darstellung des Angriffs zu präsentieren oder Ergebnisse zu manipulieren. Dennoch sorgt das Ausbleiben einer eindeutigen Aussage über das Ausmaß der Zerstörung für Spekulationen in Medien und Öffentlichkeit.
Derweil berichteten CNN sowie die New York Times unter Berufung auf einen ersten vorläufigen Bericht des Militärgeheimdienstes DIA , dass Irans Atomprogramm möglicherweise nur um einige Monate zurückgeworfen wurde. Demnach seien wichtige Komponenten wie Zentrifugen oder Vorräte an angereichertem Uran nicht vollständig zerstört worden – allerdings handelte es sich hierbei um eine erste geheimdienstliche Einschätzung ohne abschließende Bestätigung.
Medienkritik von hegseth im kontext gespannter beziehungen
Verteidigungsminister Hegseth nutzte seine Pressekonferenz auch dazu, scharf gegen US-Medien auszuteilen – ein Spiegelbild des angespannten Verhältnisses zwischen Regierung und Medienhäusern wie CNN oder New York Times seit Beginn von Trumps Amtszeit.
Er warf diesen Medien vor, vorschnell über unvollständige Berichte berichtet zu haben – insbesondere jene Informationen aus dem DIA-Bericht betreffend mögliche Schäden am iranischen Atomprogramm spielten sie herunter oder stellten sie falsch dar. Präsident Trump griff diese Kritik mehrfach auf seiner Plattform Truth Social auf: Die sogenannten „Fake News“ sollten alle Beteiligten entlassen und sich bei den Soldaten entschuldigen; er sprach sogar von einer „Hexenjagd“.
Hegseth behauptete weiter provokativ: Es liege in der DNA vieler Journalisten dieser großen Medienhäuser begründet, gegen Präsident Trump hetzen zu wollen – dies führe dazu, dass sie absichtlich Zweifel an Wirksamkeit sowie Erfolg des Angriffs sähen beziehungsweise verbreiteten.
Reaktionen aus den medien
CNN-Kommentatorin Kim Dozier reagierte gelassen auf diese Vorwürfe: Sie wertete Hegseths Aussagen als Botschaft an die republikanische Basis mit dem Tenor „Wir sind die Guten.“ Alle kritischen Stimmen in Medien würden hingegen als „Blackheads“, also Miesmacher beziehungsweise Mitesser abgetan werden – ein Begriff mit starker negativer Konnotation gegenüber Journalisten außerhalb konservativer Kreise.
Diese mediale Auseinandersetzung verdeutlicht einmal mehr das tiefe Misstrauen zwischen Teilen der US-Regierung unter Führung Trumps sowie einem Großteil etablierter Nachrichtenorganisationen im Land nach dem Iran-Angriff am 26.06.2025.