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Deutsche basketballerinnen scheitern im em-viertelfinale gegen belgien in piräus

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Die deutschen Basketballerinnen sind im EM-Viertelfinale in Piräus gegen Belgien ausgeschieden. Trotz guter Vorrundenleistung und großer Erwartungen konnten sie sich nicht durchsetzen. Die Partie fand vor einer enttäuschend kleinen Kulisse statt, was die Stimmung zusätzlich trübte.

Enttäuschende zuschauerzahlen und merkwürdige atmosphäre in piräus

Das EM-Viertelfinale der deutschen Frauenbasketballnationalmannschaft gegen Belgien fand Anfang der Woche in der griechischen Hafenstadt Piräus statt. Erwartet wurde eine volle Halle mit begeisterten Fans, doch die Realität sah anders aus: Von den 12 000 Plätzen waren nur etwa 1 000 Zuschauer anwesend. Diese geringe Besucherzahl sorgte für eine ungewöhnlich stille Atmosphäre, die selbst der Deutsche Basketball-Bund auf seiner Webseite als „merkwürdig“ bezeichnete.

In einer Stadt, wo sonst bei Euroleague-Spielen ein Getöse wie beim Landeanflug einer Boeing herrscht, wirkte das Viertelfinalspiel fast gespenstisch leer. Für das deutsche Team war dies besonders bitter, da man nach dem erfolgreichen Vorrundenturnier in Hamburg gehofft hatte, auch im K.o.-Spiel vor großem Publikum zu bestehen und so den Basketballsport stärker ins Bewusstsein zu rücken.

Der Mangel an Zuschauern lässt sich auch mit dem allgemeinen Interesse erklären: Viele Fans bevorzugten offenbar einen Tag am Strand oder einen Besuch bei den lokalen Gyrosläden gegenüber einem Spiel ohne Spannung oder Erfolgserlebnis für das DBB-Team. Die geringe Resonanz spiegelt somit nicht nur sportliche Enttäuschung wider, sondern auch ein fehlendes emotionales Band zwischen Mannschaft und Publikum während dieses Turniers.

Sportliche leistungen und taktische schwächen gegen belgien

Sportlich zeigte sich die deutsche Mannschaft unter Bundestrainerin Lisa Thomaidis deutlich unterlegen. Das Viertelfinalspiel endete mit 59:83 zugunsten von Belgien – ein Ergebnis, das alle wesentlichen Defizite offenlegte. Die Deutschen konnten weder offensiv noch defensiv überzeugen und fanden kaum Mittel gegen die starke belgische Defensive sowie deren herausragende Centerin Emma Meesseman, die allein 30 Punkte erzielte.

Die Hoffnungen auf eine Medaille bei dieser EM wurden damit frühzeitig zunichtegemacht – zuletzt hatte Deutschland 1997 Bronze gewonnen. Das Team konnte insbesondere im Angriff nicht genügend Akzente setzen; viele Würfe fanden ihr Ziel nicht oder wurden von den Gegnerinnen verhindert.

Ein weiterer Faktor war das Fehlen wichtiger Spielerinnen wie Kapitänin Marie Gülich sowie der Sabally-Schwestern Nyara und Satou Sabally, welche sich auf ihre Karriere in der WNBA konzentriert hat. Dadurch fehlten Alternativen auf wichtigen Positionen hinter einer Startformation um WNBA-Champion Leonie Fiebich, Centerin Luisa Geiselsöder , Emily Bessoir sowie Frieda Bühner und Spielmacherin Alexis Peterson.

Diese personellen Engpässe führten dazu, dass Schlüsselspielerinnen wie Fiebich über weite Strecken des Spiels stark beansprucht wurden – etwa beim Marathonspiel gegen Spanien ohne Pause oder nun erneut im Viertelfinale ohne ausreichenden Wechselmöglichkeiten.

Weiterführende spielerische einblicke

Die Defensive der Belgierinnen zeigte sich äußerst kompakt und flexibel, wodurch viele deutsche Angriffe frühzeitig gestoppt wurden. „Wir konnten unsere Spielzüge nicht wie geplant umsetzen“, kommentierte eine Spielerin nach dem Spiel.

Perspektiven für den deutschen frauenbasketball nach dem em-aus

Trotz des Ausscheidens bleibt bei vielen Spielerinnen trotz allem Trotz spürbar: „Wir spielen immer noch um den fünften Platz“, sagte beispielsweise Luisa Geiselsöder nach dem Spiel gegen Belgien am Mikrofon der ARD. Der Fokus liegt nun darauf, besser abzuschneiden als bei früheren Turnieren; Platz fünf wäre immerhin eine Verbesserung gegenüber Rang sechs aus dem Jahr 2023.

Das Potenzial ist vorhanden – gerade junge Talente bilden derzeit das Rückgrat des Teams –, doch es mangelt an Überzeugungskraft beim Abschluss sowie an taktischem Geschick sowohl offensiv als auch defensiv. Zudem wird erwartet, dass Führungsspielerin Leonie Fiebich künftig mehr Einfluss nimmt; ihre acht Punkte beim letzten Spiel spiegeln jedoch wider, dass sie noch keine alleinige Scoring-Lokomotive ist wie Satou Sabally es sein kann.

Als wichtigste Ziele gelten deshalb „besser werden“ sowie „Spaß haben“, so Fiebich wörtlich als Appell an sich selbst und ihre Mitspielerinnen nach dem bitteren Ausfallschritt dieses Turniers.

Im kommenden Jahr soll dann mit einer Heim-WM in Berlin ein neuer Impuls gesetzt werden: Mehr Aufmerksamkeit durch größere Hallenkapazitäten als zuletzt etwa in Hamburgs Inselpark Arena mit ihren knapp 3 400 Plätzen wird erwartet ebenso wie bessere TV-Übertragungen zur Förderung des Frauenbasketballs hierzulande.

Kritik an vermarktung und ausblick auf heim-wm

Neben sportlichen Aspekten steht auch organisatorisch einiges zur Debatte: Im Vorfeld wurde bemängelt, dass die EM unzureichend beworben wurde – dies bestätigten Spielerinnen wie Leonie Fiebich mehrfach öffentlich gegenüber ihrem eigenen Verband DBB als Mitveranstalter des Kontinentalturniers.

Wer während der Wochen vor Beginn Hinweise zum Event suchte – beispielsweise mitten in Hamburgs Innenstadt –, fand kaum sichtbare Werbung oder Promotion-Maßnahmen vor; dadurch blieb vielen potenziellen Zuschauern wohl verborgen gebliebenes Interesse verborgen beziehungsweise ungenutzt erhaltene Nachfrage unerfüllt zurückgelassen worden ist.

Auch wenn kleinere Hallen stimmungsvoll sein können, hätten viele Beteiligte lieber größere Kulissen gesehen. Gerade angesichts positiver Erfahrungen aus Heimspielen wäre mehr Publikumsresonanz wichtig gewesen, um nachhaltiges Wachstum für diesen Sportzweig zu fördern.

Mit Blick auf kommende Großereignisse setzt man daher große Hoffnungen darauf, dass insbesondere durch eine WM-Endrunde zuhause neue Maßstäbe gesetzt werden. Dort sollen neben besseren Rahmenbedingungen auch höhere Zuschauerzahlen erreicht werden, was wiederum positive Effekte für Sponsoren, Medienpräsenz sowie Nachwuchsförderung verspricht.

Damit bleibt festzuhalten: Der deutsche Frauenbasketball steht trotz aktueller Rückschläge weiterhin vor großen Chancen. Entscheidend wird sein, ob er diese nutzt – sowohl sportlich als auch organisatorisch – um langfristig wieder ganz oben mitzuspielen.

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