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Merlin Hummel bringt neues Leben ins deutsche hammerwerfen mit innovativer Technik und mentaler Stärkung

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Der 23-jährige Hammerwerfer aus Kulmbach hat nach Jahren des Trainings eine neue Herangehensweise gefunden, die ihn an die Weltspitze führt. Mit einem Wurf von über 81 Metern ist er aktuell einer der besten Athleten weltweit.

Merlin Hummels weg zum Erfolg im hammerwerfen

Merlin Hummel betreibt das Hammerwerfen seit seiner Kindheit und hat in diesem Jahr eine entscheidende Veränderung in seiner Technik erlebt. Statt den sieben Kilogramm schweren Hammer mit reiner Kraft zu schleudern, folgt er nun dessen Bewegungen und lässt das Gerät seinen eigenen Weg finden. „So ein Sieben-Kilo-Gerät sucht sich bei 100 Kilometern pro Stunde Abwurfgeschwindigkeit seinen eigenen Weg“, erklärt Hummel. Diese Erkenntnis führte zu einer meditativen Trainingsmethode, bei der er morgens auf dem Platz in Kulmbach steht und spürt, wie der Hammer auf seine Bewegungen reagiert.

Diese neue Technik zeigt Wirkung: Im Mai gelang ihm als erstem Deutschen seit 18 Jahren wieder ein Wurf über 80 Meter – genau genommen erreichte er beim Wettkampf in Fränkisch-Crumbach eine Weite von 81,23 Metern. Damit zählt Hummel aktuell zur Weltspitze im Hammerwerfen und belegt Rang drei weltweit. Er selbst beschreibt die lange Durststrecke des deutschen Hammerwerfens als „tote Hose“ und sieht sich stolz darin bestätigt, wieder Leben in diese Disziplin zu bringen.

Sein Aufstieg war nicht ohne Rückschläge: Bei der Europameisterschaft im vergangenen Jahr belegte er mit einem U23-Rekord von 79,25 Metern den vierten Platz – ein bedeutendes Ergebnis für den Deutschen Leichtathletik-Verband , da erstmals seit zwölf Jahren wieder eigene Athleten bei einer EM am Start waren. Trotz dieser Leistung blieb sein Ziel Olympia Paris unerreicht; dort konnte er seine Bestweite nicht bestätigen und wurde Zehnter. Die Enttäuschung nutzte Hummel, um seine Technik weiter zu verbessern sowie gezielt an seiner Rumpfkraft zu arbeiten – ein Bereich, der beim Hammerwurf besonders beansprucht wird.

Gesundheitliche herausforderungen prägen Hummels karriere

Trotz seines Erfolgs kämpft Merlin Hummel mit erheblichen körperlichen Einschränkungen: Bei einer Untersuchung wurde festgestellt, dass ihm genetisch bedingt ein Lendenwirbel fehlt – genauer gesagt ist sein fünfter Lendenwirbel mit dem Kreuzbein verwachsen. Diese Besonderheit erhöht die Belastung für die übrigen Wirbelkörper und verursacht immer wieder Rückenschmerzen.

Die Diagnose kam nach enttäuschenden Leistungen bei der Weltmeisterschaft vor zwei Jahren zustande; damals konnte Hummel keinen gültigen Versuch erzielen und war ratlos angesichts seiner Beschwerden. Psychisch belastete ihn diese Situation stark: „Ich wusste nicht, ob ich nächstes Jahr noch so performen kann oder ob ich mich in zehn Jahren überhaupt noch halbwegs bewegen kann“, berichtet er offen über seine Zweifel.

Unterstützt durch seine Mutter, die als Mentaltrainerin arbeitet, entwickelte Hummel Strategien zur mentalen Bewältigung dieser Herausforderungen. Gemeinsam eigneten sie sich Techniken an, um aus jeder Situation das Beste herauszuholen – eine Fähigkeit, die ihm auch heute hilft.

Physisch konzentriert sich Merlin Hummel darauf, seinen Rumpf trotz Einschränkungen kräftig aber beweglich zu halten sowie alle relevanten Leistungsbereiche kontinuierlich auszubauen. Für ihn gehört es zum Erfolg dazu: Wer international bestehen will muss mehr können als nur Kraft zeigen; komplexe athletische Fähigkeiten sind entscheidend für Spitzenleistungen im Hammerwurf.

Trainingsphilosophie zwischen tradition und innovation

Seit Beginn seiner Karriere wird Merlin Hummel vom Jugendtrainer Martin Ständner begleitet; beide bilden seit über einem Jahrzehnt ein eingespieltes Team in Kulmbach. Anfang dieses Jahres wechselte Hummel zur LG Stadtwerke München als Wettkampfverein, behält jedoch weiterhin seinen Trainingsstandort bei seinem langjährigen Coach bei.

Ständner setzte bewusst auf einen behutsamen Aufbau statt frühzeitiger Maximalkraftsteigerung während des Jugendalters: „Im Jugendalter hätten wir noch viel mehr die Kraftwerte hochschießen lassen können“, sagt Hummel, „aber mein Trainer gab mir Werkzeuge an die Hand damit ich selber denken kann.“ Dazu zählen neben Technik auch Athletiktraining sowie Ernährungskonzepte für optimale Leistungsfähigkeit.

Entgegen dem Klischee eines typischen schwergewichtigen Hammerwerfers präsentiert sich Merlin Hummel schlanker gebaut; bewusste Ernährung spielt dabei eine große Rolle für ihn geworden ist es wichtig geworden festzustellen wie sehr Nährwerte Einfluss auf Leistung haben können – auch wenn dies strikte Disziplin bedeutet beim Speiseplan einzuhalten.

Ein weiteres Beispiel seines Forschergeistes zeigt sich darin, dass er mithilfe künstlicher Intelligenz eine App entwickelt hat, welche Würfe analysiert, unterstützt durch sein Fernstudium im Fach angewandte KI. Dies verbindet sportliche Praxis direkt mit moderner Technologie: „Das macht mir sehr viel Spaß“, sagt Hummel, „und nach meiner Karriere möchte ich gerne weiter diesen Weg verfolgen.“

Perspektiven für Hummel bis Paris olympia und darüber hinaus

Merlin Hummels sportliche Zukunft bleibt spannend: Bei der ab Freitag beginnenden Team-EM in Madrid startet er erneut für Deutschland. Sein Ziel bleibt klar formuliert – weitere starke Wettkämpfe bestreiten, persönliche Bestleistungen steigern.

Auf seinem Frühstücksbecher steht symbolträchtig groß geschrieben die Zahl 85 – dies soll langfristig sein neues Ziel markieren. Er arbeitet kontinuierlich daran, diese Marke zu erreichen, stets verbunden mit seinem Credo vom Einklang zwischen Körper, Geist und Gerät.

Mit dieser Kombination aus mentaler Stärke, innovativer Technik sowie moderner Wissenschaft gelingt es ihm, trotz körperlicher Einschränkungen internationale Erfolge einzufahren. So trägt Merlin Hummel maßgeblich dazu bei, dass das deutsche Hammerwerfen nach langer Zeit wieder international Beachtung findet.

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