Der ehemalige Präsident des spanischen Fußballverbandes, Luis Rubiales, wurde vom obersten Gericht Spaniens in seiner Berufung gegen die Verurteilung wegen sexueller Nötigung abgewiesen. Der Fall dreht sich um einen unerwünschten Kuss während der Feierlichkeiten nach dem Gewinn der Frauen-Weltmeisterschaft 2023.
Verurteilung von luis rubiales nach kuss ohne einwilligung bei frauen-wm-feier
Luis Rubiales wurde rechtskräftig verurteilt, nachdem er während der Feierlichkeiten zum Gewinn der Frauen-Weltmeisterschaft 2023 in Sydney die Spielerin Jennifer Hermoso ohne deren Einwilligung auf den Mund küsste. Das oberste Gericht Spaniens lehnte seine Berufung am Mittwoch ab und bestätigte damit das Urteil. Die Strafe umfasst eine Geldbuße sowie eine Auflage: Rubiales muss mindestens 200 Meter Abstand zu Hermoso halten und darf für ein Jahr keinen Kontakt zu ihr aufnehmen.
Ein fall mit weitreichenden folgen
Der Vorfall hatte bereits im Vorfeld für erhebliches Aufsehen gesorgt. Hermoso bezeichnete den Kuss als unerwünscht und reichte Strafanzeige ein. Im Prozess sagte sie aus, dass dieser Übergriff ihre persönliche Grenze überschritten habe. Trotz des Urteils entging Rubiales einer Haftstrafe, obwohl das Gesetz in Spanien bei sexueller Nötigung Gefängnisstrafen von bis zu vier Jahren vorsieht. Neben der juristischen Sanktion verhängte auch die FIFA eine Sperre: Der ehemalige Funktionär ist für drei Jahre von allen internationalen Fußballaktivitäten ausgeschlossen worden.
Diese Maßnahmen haben das öffentliche Ansehen von Rubiales stark beeinträchtigt und verdeutlichen die Konsequenzen seines Handelns im Kontext verschärfter Einwilligungsregelungen in Spanien.
Rücktritt und folgen für spanischen fußballverband nach skandal um rubiales
Bereits im September 2023 trat Luis Rubiales, damals 47 Jahre alt, als Präsident des spanischen Fußballverbandes zurück. Sein Rücktritt erfolgte unter massivem Druck aus Öffentlichkeit und Politik, nachdem sein Verhalten während des historischen Triumphs der spanischen Frauenfußball-Nationalmannschaft gegen England bekannt geworden war.
Während dieser Sieg einen Meilenstein im Frauenfußball markierte, überschattete die Kontroverse um den unerlaubten Kuss den Erfolg erheblich. Die Debatte löste landesweit Diskussionen über Respektgrenzen und Machtmissbrauch im Sport aus.
Die betroffene Spielerin Jennifer Hermoso äußerte sich zufrieden mit dem Urteil: „Schließlich wird damit ein wichtiger Präzedenzfall in einem sozialen Umfeld geschaffen, in dem noch so viel zu tun ist.“ Diese Aussage unterstreicht die Bedeutung des Falls nicht nur für den Sportbereich sondern auch gesellschaftlich hinsichtlich Gleichberechtigung und Schutz vor Übergriffen.
Die Ereignisse rund um diesen Fall zeigen deutlich auf, wie eng sportlicher Erfolg mit Verantwortung verbunden ist – insbesondere wenn es um Respekt gegenüber Athletinnen geht – sowie welche Folgen Fehlverhalten auf höchster Ebene haben kann.