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Haushaltspläne von Union und SPD: Junge Union kritisiert hohe Neuverschuldung als Last für kommende Generationen

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Die geplante Neuverschuldung der Bundesregierung bis 2029 sorgt für heftige Kritik seitens der Jungen Union. Der Vorsitzende Johannes Winkel warnt vor den finanziellen Belastungen, die vor allem jüngere Generationen treffen könnten. Finanzminister Lars Klingbeil verteidigt die Ausgaben als notwendig für Wirtschaftswachstum.

Kritik der jungen Union an den haushaltsplänen von union und spd

Die Jugendorganisation von CDU und CSU übt scharfe Kritik an den Haushaltsplänen der schwarz-roten Koalition. Nach Angaben ihres Vorsitzenden Johannes Winkel soll die bis 2029 vorgesehene Neuverschuldung in Höhe von 850 Milliarden Euro eine „Wette auf Kosten der jungen Generation“ darstellen. Er betont, dass diese enorme Schuldenaufnahme nur dann gerechtfertigt sei, wenn daraus ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum entstehe. Andernfalls drohten erhebliche finanzielle Belastungen für nachfolgende Generationen.

Winkel fordert deshalb umfassende Reformen im Sozialstaat, die seiner Ansicht nach in den Koalitionsverhandlungen nicht mit dem nötigen Mut angegangen wurden. Ohne solche Reformen werde die junge Generation durch steigende Schuldenlasten, Zinszahlungen sowie außer Kontrolle geratene Transferleistungen daran gehindert, eigene zukünftige Krisen zu bewältigen. Die Forderung nach einer grundlegenden Sozialstaatsreform zielt darauf ab, langfristig finanzielle Stabilität zu sichern und soziale Sicherungssysteme nachhaltig zu gestalten.

Diese Kritik verdeutlicht das Spannungsfeld zwischen kurzfristiger Konjunkturförderung durch hohe Staatsausgaben und langfristiger Tragfähigkeit öffentlicher Finanzen aus Sicht junger Menschen. Die Junge Union sieht sich dabei als Stimme jener Bevölkerungsgruppe, die künftig mit den Folgen dieser Entscheidungen leben muss.

Verteidigung des haushaltsentwurfs durch finanzminister lars klingbeil

Das Bundeskabinett hat am 24. Juni 2025 den ersten Haushaltsentwurf unter Federführung von Finanzminister Lars Klingbeil beschlossen. Der SPD-Vorsitzende verteidigte anschließend öffentlich das hohe Volumen an Neuverschuldungen als notwendige Maßnahme zur Stärkung des Wirtschaftswachstums in Deutschland.

Klingbeil erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur dpa: „Ich glaube, dass nichts teurer ist als der Stillstand in den letzten Jahren.“ Damit bezog er sich auf eine Phase geringer Investitionen und moderaten Wachstums in Deutschland während vergangener Jahre. Seiner Einschätzung zufolge sei es jetzt entscheidend, gezielt Geld bereitzustellen – etwa für Infrastruktur oder Verteidigung –, um wirtschaftliche Impulse zu setzen.

Der Minister verwies darauf, dass trotz hoher Verschuldungswerte langfristig positive Effekte erwartet werden können – insbesondere wenn dadurch Innovationen gefördert sowie Arbeitsplätze gesichert werden können. Diese Argumentation steht im direkten Gegensatz zur Warnung der Jungen Union vor einer Überforderung künftiger Generationen durch steigende Schuldenlast.

Geplantes volumen des bundeshaushalts bis 2029

Der Entwurf zum Bundeshaushalt sieht deutliche Steigerungen bei Ausgaben über mehrere Jahre vor: Für das Jahr 2025 sind Gesamtausgaben von rund 503 Milliarden Euro geplant – ein Anstieg um etwa 6,1 Prozent beziehungsweise knapp 28,8 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahr . Im Folgejahr sollen sie weiter auf circa 519,5 Milliarden Euro steigen.

Für das Jahr 2027 ist ein leichter Rückgang auf rund 512,7 Milliarden Euro vorgesehen; danach steigt das Volumen erneut deutlich an: Im Jahr 2028 wird mit einem Anstieg auf ungefähr 550,4 Milliarden Euro, im Jahr 2029 sogar auf etwa 573,8 Milliarden Euro gerechnet.

Eine wesentliche Änderung betrifft ab dem Jahr 2028 die Finanzierungsausweise bei Verteidigungsaufwendungen: Dann müssen diese aus dem regulären Kernhaushalt gedeckt werden; bisher erfolgte dies über das Bundeswehr-Sondervermögen – ein spezieller Fonds zur Unterstützung militärischer Investitionen außerhalb des normalen Haushaltsrahmens.

Diese Entwicklung führt dazu, dass sowohl Gesamtvolumen als auch einzelne Posten wie Verteidigungsausgaben stärker ins Gewicht fallen werden und somit Einfluss auf künftige Haushaltspolitik nehmen dürften.

Rekordwerte bei neuverschuldung aufgrund erhöhter ausgaben

Die Nettokreditaufnahme steigt laut aktuellem Entwurf deutlich an: Für das Jahr 2025 wird eine Neuverschuldung von rund 81,8 Milliarden Euro erwartet – mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr . Hauptgründe hierfür sind Mehrausgaben insbesondere im Bereich Verteidigung sowie umfangreiche Investitionen zusätzlich belastet durch konjunkturelle Schwächephasen innerhalb Deutschlands und Europas insgesamt.

Für weitere Jahre prognostiziert der Entwurf einen weiteren Anstieg: So sollen es im Jahr 2026 bereits circa 89,3 Milliarden Euro, gefolgt vom Wert knapp unterhalb dieses Niveaus im Jahr darauf sein. Ab dem Auslaufen des Bundeswehr-Sondervermögens erhöht sich die Verschuldungsquote nochmals stark:

Im Jahr 2028 wird eine Rekordneuverschuldung von etwa 115 700 Millionen Euro, gefolgt vom Spitzenwert rund um 126 100 Millionen Euro für das Folgejahr erwartet — Werte ohne historische Parallele seit Jahrzehnten in Deutschland gemessen am Bruttoinlandsprodukt beziehungsweise Gesamthaushaltssumme dieser Größenordnung.

Diese Zahlen verdeutlichen eindrücklich Herausforderungen zukünftiger Haushaltspolitik angesichts wachsender Verpflichtungen bei gleichzeitigem Bedarf zur Sicherstellung wirtschaftlicher Stabilität sowie sozialer Absicherungssysteme innerhalb Deutschlands über kommenden Dekaden hinweg.

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