Boris Becker gewann mit 17 Jahren seinen ersten Wimbledon-Titel und löste damit einen Tennis-Boom in Deutschland aus. Trotz des Erfolgs erlebte er auch schwierige Zeiten, die ihn prägten.
Der überraschende sieg bei wimbledon und seine folgen für boris becker
Im Juli 1985 schrieb Boris Becker Geschichte, als er als erst 17-Jähriger den prestigeträchtigen Rasenklassiker Wimbledon gewann. Dieser Triumph war nicht nur ein sportliches Ereignis, sondern löste in ganz Deutschland eine enorme Euphorie aus. Der junge Tennisspieler wurde über Nacht zum Nationalhelden und stand im Mittelpunkt eines riesigen Medienrummels. Die Begeisterung der Menschen zeigte sich darin, dass sie ihn förmlich „umarmten“, wie Becker selbst beschreibt: „Das ganze Land hat mich umarmt. Das war sicherlich nett gemeint, aber man hat mich fast erdrückt und mir die Luft zum Atmen genommen.“ Für den freiheitsliebenden Jugendlichen bedeutete das eine starke Einschränkung seiner persönlichen Freiheit.
Der plötzliche Ruhm veränderte auch das Verhältnis zu seinem Umfeld grundlegend. Selbst seine Eltern reagierten anders auf ihn als zuvor: „Junge, was hast du da gemacht? Das war ihre Haltung.“ Obwohl sie ihren Sohn seit siebzehneinhalb Jahren kannten, waren sie überrascht von seiner neu entdeckten Stärke auf dem Tennisplatz. Dieser Erfolg brachte nicht nur Anerkennung mit sich, sondern auch hohe Erwartungen an den jungen Sportler – Erwartungen, denen Becker zunächst schwer gerecht werden konnte.
Der Wimbledon-Sieg markierte somit einen Wendepunkt im Leben von Boris Becker: Er wurde zur Ikone des deutschen Tennissports und trug maßgeblich dazu bei, dass Tennis in Deutschland populärer wurde als je zuvor. Gleichzeitig begann für ihn eine Phase intensiver öffentlicher Aufmerksamkeit sowie persönlicher Herausforderungen.
Innere stärke als schlüssel zum überleben trotz krisen
Die Fähigkeit zur inneren Stärke bezeichnet Boris Becker selbst als entscheidend für sein Überleben sowohl während seiner aktiven Karriere als auch in späteren Lebensphasen voller Schwierigkeiten. Er spricht davon, ein „Wunderkind“ gewesen zu sein – jemand also, der außergewöhnliche Leistungen schon früh vollbrachte – doch diese Rolle brachte auch Belastungen mit sich: „Ich habe den 17-jährigen Boris Becker und alles, was danach kam, überlebt.“
Becker beschreibt seine Charaktereigenschaft so: „Ich überlebe.“ Diese Einstellung half ihm dabei durch verschiedenste Krisen hindurchzukommen – sei es im Dschungel Vietnams oder sogar hinter Gittern eines Londoner Gefängnisses während einer Haftstrafe wegen falscher Angaben im Insolvenzverfahren. In dieser Zeit lernte er nach eigenen Worten viel darüber kennen, wem man wirklich vertrauen kann: „In einer schweren Krise bist du mutterseelenallein.“
Diese Erfahrungen zeigen deutlich die Schattenseiten des Ruhms sowie die psychischen Belastungen hinter dem öffentlichen Bild eines erfolgreichen Sportlers auf höchstem Niveau. Trotz aller Widrigkeiten gelang es ihm immer wieder neu Fuß zu fassen und Wege zu finden weiterzumachen.
Persönliche unterstützung durch ehefrau lilian de carvalho monteiro
Eine wichtige Stütze in Boriss Beckers Leben ist seine heutige Ehefrau Lilian De Carvalho Monteiro, mit der er inzwischen in Mailand lebt. Sie blieb an seiner Seite gerade dann treu verbunden, wenn andere Beziehungen zerbrachen oder Menschen enttäuschten.
Becker würdigt ihre Loyalität besonders unter Berücksichtigung jener schwierigen Phasen seines Lebens: „Sie konnte sich nur für mich als Mensch interessieren, weil ich nichts anderes mehr zu bieten hatte.“ Diese Aussage verdeutlicht das tiefe Vertrauen zwischen beiden Partnern jenseits von Ruhm oder materiellen Werten.
Er betont zudem ausdrücklich die Einzigartigkeit dieser Beziehung innerhalb seines bisherigen Lebenswegs: „Solch eine Frau hatte ich zuvor nie getroffen.“ Lilian De Carvalho Monteiros Unterstützung trug maßgeblich dazu bei, Boriss persönliche Krisen besser bewältigen zu können sowie neue Perspektiven aufzubauen.
Diese private Komponente ergänzt somit das Bild eines Mannes neben dem öffentlichen Image des erfolgreichen Tennisspielers – ein Mensch mit Schwächen ebenso wie großer Widerstandskraft gegenüber Herausforderungen aller Art.