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US-Angriff auf iranische Atomanlagen führt zu verfälschten videos und falschen meldungen

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Nach dem US-Angriff auf die iranischen Atomanlagen Fordo, Natans und Isfahan am 23. Juni 2025 verbreiten sich zahlreiche manipulierte Bilder und Videos in sozialen Netzwerken. Viele Inhalte sind aus dem Kontext gerissen oder stammen aus anderen Konfliktregionen.

Angriff auf iranische atomanlagen: faktenlage und satellitenbilder

Am Sonntag, dem 23. Juni 2025, haben die USA gezielte Angriffe auf drei bedeutende iranische Atomanlagen durchgeführt: Fordo, Natans und Isfahan. Satellitenaufnahmen zeigen deutliche Einschlagskrater sowie oberirdische Beschädigungen an allen drei Standorten. Der Leiter der Internationalen Atomenergie-Agentur , Rafael Grossi, bestätigte „erhebliche Schäden“ insbesondere an der unterirdischen Uran-Anreicherungsanlage in Fordo. Allerdings betonte er, dass derzeit keine Inspektionen vor Ort möglich seien.

Die IAEA meldete zudem keinen Anstieg radioaktiver Strahlung außerhalb der Anlagen-Gelände, was darauf hindeutet, dass keine größeren Freisetzungen von Radioaktivität stattgefunden haben. Nur wenige authentische Aufnahmen dokumentieren den tatsächlichen Angriff; ein verifiziertes Video zeigt den Bombeneinschlag bei Isfahan.

Trotz dieser bestätigten Fakten kursieren im Internet zahlreiche Bilder und Videos, die fälschlicherweise mit den Angriffen in Verbindung gebracht werden oder aus völlig anderen Zusammenhängen stammen.

Verbreitung irreführender videos aus russland und syrien

Ein besonders häufig geteiltes Video zeigt eine massive Explosion mit einem Feuerball am Nachthimmel sowie eine weitere Detonation kurz danach. Dieses Material wurde allein auf der Plattform X millionenfach angesehen und soll angeblich den US-Angriff im Iran darstellen.

Eine Rückwärtssuche des Bildmaterials ergab jedoch, dass das Video ursprünglich aus Russland stammt: Es dokumentiert einen ukrainischen Drohnenangriff vom 18. September des Vorjahres auf ein Waffendepot im russischen Oblast Twer. Mehrere Medien hatten dieses Video bereits damals verwendet.

Ein weiteres oft verbreitetes Explosionsvideo stammt aus der syrischen Stadt Tartus und zeigt einen israelischen Luftangriff vom Dezember letzten Jahres auf ein Munitionslager dort. Die gewaltige Explosion erzeugte Messwerte von bis zu 3,0 auf der Richterskala – auch hierzu existieren frühere Medienberichte mit demselben Videomaterial.

Diese Beispiele verdeutlichen die weitverbreitete Praxis des Kontextentzugs bei visuellem Material rund um militärische Ereignisse im Nahen Osten sowie angrenzenden Regionen.

Falsche darstellungen von protestvideos in den usa nach angriff

Neben manipulierten Kriegsbildern kursiert auch ein Video angeblicher Massenproteste in den USA als Reaktion auf die Angriffe gegen iranische Atomanlagen. In Beiträgen wird behauptet, US-Bürger gingen empört wegen des Militärschlags massenhaft demonstrieren.

Das tatsächlich gezeigte Filmmaterial wurde zwar in den USA aufgenommen – allerdings bereits vor dem Angriff am sogenannten No Kings Day am 14. Juni 2025 stattgefunden hatte; damals protestierten Menschen in über 2 000 Städten gegen die Politik von Präsident Donald Trump.

Nach dem Angriff kam es zwar ebenfalls zu Protestaktionen in mehreren amerikanischen Städten – diese erreichten jedoch nicht das Ausmaß jener Demonstrationen Mitte Juni wie das Originalvideo belegt.

Irrtümer über rücktrittsbrief des iranischen präsidenten pezeschkian

In sozialen Netzwerken wird zudem ein vermeintliches Rücktrittsschreiben des Präsidenten der Islamischen Republik Iran, Masoud Pezeshkian, verbreitet – adressiert an Obersten Führer Ajatollah Ali Chamenei mit Bezugnahme auf jüngste militärische Angriffe durch USA und Israel als Grund für seinen Rücktrittsentschluss.

Für dessen Echtheit gibt es keinerlei belastbare Hinweise: Weder offizielle Stellen noch seriöse Medien bestätigen diesen Schritt oder berichten darüber; auch staatliche iranische Nachrichtenagenturen schweigen dazu komplett abweichend vom üblichen Vorgehen bei solchen Ereignissen.

Das Layout entspricht nicht offiziellen Regierungsstandards; Unterschrift weicht deutlich ab; Verbreitung erfolgt hauptsächlich über Accounts bekannt für Desinformationstätigkeiten früherer Art – somit handelt es sich eindeutig um eine Fälschung .

Widerlegung falscher behauptungen zum indischen luftraum bei us-angriff

Weitverbreitet ist außerdem die Behauptung einer Nutzung indischer Lufträume durch US-Streitkräfte während ihrer Operation „Midnight Hammer“ gegen iranische Atomanlagen inklusive angeblicher Erteilung von Überfluggenehmigungen durch Indien zur Durchführung dieser Einsätze.

Indiens Regierung wies diese Darstellung ausdrücklich zurück: Das Außenministerium erklärte klar „kein Antrag wurde gestellt“ beziehungsweise „keine Genehmigung erteilt“. Auch das Press Information Bureau bezeichnete entsprechende Posts als Fake. Eine Pentagon-Grafik bestätigt stattdessen Flugrouten über Libanon, Syrien sowie Irak ohne Einbeziehung Indiens Luftraum gemäß Aussagen Generalstabschef Dan Caine während einer Pressekonferenz zum Einsatzablauf.

Diese Klarstellung entkräftet Gerüchte rund um mögliche Unterstützung Indiens für amerikanisches Militärmanöver gegen Iran erheblich.

Fakes durch ki-generierte bilder eines abgestürzten b-2-bombers

Zudem tauchten Bilder eines angeblich abgestürzten B-2-Bombers im Iran online auf. Diese Fotos wurden mittels künstlicher Intelligenz generiert, echte Absturzmeldungen liegen nicht vor. Die US-Regierung bestätigte, alle eingesetzten B-2-Bomber seien sicher zurückgekehrt.

Ein weiteres virales Video zeigt einen B-2-Bomber beim Start von einem kalifornischen Flughafen. Eine Bildrückwärtssuche ergab, dass es sich hierbei um Ausschnitte eines Flugsimulators handelt, hochgeladen bereits im Mai dieses Jahres via TikTok. Somit ist auch dieses Material kein Beleg realer Geschehnisse sondern Teil virtueller Simulation.

Die Verbreitung solcher KI-Fakes erschwert eine sachliche Bewertung aktueller Militäreinsätze zusätzlich erheblich.

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