Eine neue ZDF-Dokumentation beleuchtet den politischen Aufstieg von J.D. Vance, dem US-Vizepräsidenten, und analysiert seine Rolle an der Seite von Donald Trump. Experten warnen vor seinem zunehmenden Einfluss und seiner radikalen Haltung.
Der aufstieg von j.d. vance vom rust belt ins politische zentrum der usa
J.D. Vance wurde 1984 in Middletown, Ohio, geboren und wuchs unter schwierigen Bedingungen im sogenannten Rust Belt auf – einer ehemals industriell geprägten Region mit hoher Arbeitslosigkeit und sozialen Problemen. Ohne Vater aufzuwachsen und mit einer suchtkranken Mutter konfrontiert zu sein, prägte seine Kindheit nachhaltig sein späteres politisches Denken. Diese Erfahrungen spiegeln sich auch in seinen Memoiren Hillbilly Elegy wider, die das Leben der weißen Arbeiterklasse anhand seiner eigenen Familie schildern.
Nach dem Abschluss an einer Highschool aus dieser Region leistete Vance Militärdienst bei den Marines, bevor er Jura an der Elite-Universität Yale studierte – ein ungewöhnlicher Weg für jemanden aus seinem sozialen Umfeld. Dort lernte er auch seine Frau Usha, eine Juristin mit indischen Wurzeln, kennen; sie sind seit 2014 verheiratet und Eltern dreier Kinder.
Von tellerwäscher zum millionär
Vances Karriere führte ihn vom Tellerwäscher zum Millionär sowie zu einem Hardliner in politischen Fragen – insbesondere in Bezug auf Einwanderungspolitik vertritt er strenge Positionen als bekennender Katholik. Er setzt sich für Massenabschiebungen ein und steht damit im Kontrast zu seiner familiären Herkunft sowie zur multikulturellen Gesellschaft Amerikas.
Sein Aufstieg gipfelte schließlich darin, dass er heute als enger Vertrauter von Donald Trump gilt – einst kritisierte er diesen noch scharf –, was ihn zum möglichen Nachfolger des ehemaligen Präsidenten macht.
Expertenwarnungen: warum j.d. vance als gefährlicher eingeschätzt wird als trump
Die ZDF-Dokumentation „Trumps Mann fürs Grobe: Wie viel Macht hat J.D. Vance?“ zeigt nicht nur seinen Lebensweg auf, sondern bringt auch renommierte Politikexperten zu Wort, die vor seinem Einfluss warnen.
Dr. Liana Fix vom Council on Foreign Relations bezeichnet Vance als jemanden „den man in Zukunft vielleicht noch ernster nehmen muss als Donald Trump selbst“. Sie begründet dies damit, dass Vance klarere Positionen vertrete und radikaler agiere als sein Mentor früher tat.
Auch Dr. Christoph Heusgen, ehemaliger Leiter der Münchener Sicherheitskonferenz, sieht eine deutliche Radikalisierung bei Vance nach mehreren politischen Wandlungen: „Er ist ideologisch geworden“, sagt Heusgen über den Politiker aus Ohio; „ich glaube, dass er da konsequenter handeln würde als Trump.“
Diese Einschätzungen werfen Fragen nach dem tatsächlichen Einfluss des US-Vizepräsidenten auf die amerikanische Politik auf – insbesondere ob er seine Ideale verraten oder erst gefunden hat sowie wie stark sein Machtbereich tatsächlich ist.
Die Dokumentation bietet Antworten darauf am 24. Juni um 20:15 Uhr im ZDF sowie bereits ab 10 Uhr am selben Tag online verfügbar in der Mediathek des Senders an.