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Eu-außenminister beraten über iran-konflikt und israelische angriffe in brüssel

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Das Treffen der EU-Außenminister am 23. Juni 2025 in Brüssel steht im Zeichen der aktuellen Eskalation im Nahostkonflikt. Im Fokus stehen die jüngsten US-Angriffe auf iranische Atomanlagen sowie die anhaltenden militärischen Auseinandersetzungen zwischen Israel und dem Iran.

Begrenzte einflussmöglichkeiten der eu im nahostkonflikt

Die jüngsten Entwicklungen im Nahen Osten, insbesondere die US-Luftangriffe auf iranische Atomanlagen, prägen das Treffen der EU-Außenminister in Brüssel maßgeblich. Die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen betonte nach den Angriffen die Notwendigkeit einer diplomatischen Lösung: „Diese Krise kann nur am Verhandlungstisch beendet werden.“ Sie forderte den Iran auf, sich glaubwürdig für eine friedliche Lösung einzusetzen und mahnte gemeinsam mit dem EU-Ratspräsidenten Antonio Costa zur Achtung des Völkerrechts.

Trotz dieser Appelle ist Europas Einfluss auf den Konflikt begrenzt. Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas kündigte an, dass bei dem Treffen Beratungen über mögliche Strategien stattfinden sollen. Bereits am vergangenen Freitag hatten Bundesaußenminister Johann Wadephul sowie seine Amtskollegen aus Frankreich und Großbritannien in Genf Gespräche mit dem iranischen Außenminister Abbas Araghtschi geführt, um Lösungen für das Atomprogramm zu erörtern.

Allerdings zeigte sich US-Präsident Donald Trump wenig optimistisch bezüglich europäischer Vermittlungsbemühungen: „Europa kann dabei nicht helfen. Der Iran will nicht mit Europa sprechen. Sie wollen mit uns sprechen.“ In der Nacht zum Sonntag folgten dann gezielte Luftangriffe auf die wichtigsten iranischen Atomanlagen in Fordo, Natanz und Isfahan durch die USA.

Diese Ereignisse verdeutlichen das eingeschränkte Gewicht Europas bei Entscheidungen rund um den Konflikt zwischen Israel und Iran sowie dessen nuklearem Programm.

G7-gipfel als forum für differenzen und gemeinsame erklärung

Vor einer Woche diskutierten beim G7-Gipfel in Kanada führende Politiker über die eskalierende Krise im Nahen Osten. Neben Bundeskanzler Friedrich Merz waren auch weitere Staats- und Regierungschefs vertreten, darunter US-Präsident Donald Trump, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sowie Vertreter anderer Mitgliedsstaaten.

Erstmals seit Beginn des Konflikts einigten sich die G7-Staaten trotz unterschiedlicher Positionierungen auf eine gemeinsame Erklärung. Darin wurde Israels Recht zur Selbstverteidigung bekräftigt; gleichzeitig wurde betont, dass der Iran keine Atomwaffen besitzen dürfe. Zudem forderten sie eine umfassendere Deeskalation im Nahostraum als Ziel einer nachhaltigen Lösung.

Dennoch traten Differenzen zutage: Während Macron eine diplomatische Annäherung favorisierte, setzte Trump vorzeitig seine Rückreise nach Washington an – offiziell wegen des Konflikts – was Spekulationen über ein baldiges militärisches Eingreifen nährte.

Trump kündigte zudem einen Beschluss innerhalb von zwei Wochen an; tatsächlich erfolgte jedoch bereits wenige Tage später ein schnelleres Vorgehen durch gezielte Angriffe gegen iranische Anlagen – was zeigt, wie dynamisch sich Lage entwickelt hat trotz internationaler Bemühungen um Einigkeit.

Kriegshandlungen zwischen israel und iran dauern an

Seit etwa anderthalb Wochen führen Israel und Iran offene Kampfhandlungen gegeneinander durch; dabei konzentrieren sich israelische Luftangriffe vor allem auf Atomanlagen sowie militärische Einrichtungen innerhalb Irans. Die Regierung unter Ministerpräsident Benjamin Netanjahu rechtfertigt diese Aktionen mit dem fortgeschrittenen Atomprogramm Irans – es stelle eine existentielle Bedrohung für Israel dar.

Im Gegenzug reagiert Teheran mit Raketen- sowie Drohnenangriffen gegen israelisches Gebiet; so verschärft sich der Krieg zunehmend ohne Anzeichen eines baldigen Endes oder Waffenstillstandsabkommens.

Die Eskalation hat erhebliche Auswirkungen auch jenseits direkter Kampfhandlungen: Insbesondere leiden Zivilbevölkerungen unter humanitären Engpässen infolge blockierter Hilfslieferungen oder zerstörter Infrastruktur – dies führt zu wachsender internationaler Besorgnis hinsichtlich Menschenrechtsverletzungen während des Krieges zwischen beiden Staaten.

Debatte um menschenrechte bei handelsabkommen eu-israel

Neben sicherheitspolitischen Fragen beschäftigen sich die EU-Außenminister auch intensiv mit möglichen Menschenrechtsverletzungen Israels gegenüber Palästinensern im Gazastreifen infolge militärischer Maßnahmen seit Beginn des Krieges gegen Hamas-Gruppen ab Oktober 2023.

Der Auswärtige Dienst der Europäischen Union führte hierzu Untersuchungen durch; deren Ergebnisse deuten laut Berichten internationaler Organisationen darauf hin, dass Israel möglicherweise gegen Verpflichtungen aus einem Assoziierungsabkommen verstößt – welches seit rund 25 Jahren Grundlage für wirtschaftliche Beziehungen zwischen beiden Partnern ist.

Dieses Abkommen regelt Zoll- sowie Handelsvorteile zugunsten Israels unter anderem basierend auf Artikel 2: Dort sind Achtung von Menschenrechten ebenso wie demokratische Grundsätze verbindlich festgelegt worden für beide Seiten dieser Partnerschaft.

Rund zwei Drittel aller Mitgliedsstaaten hatten zuletzt gefordert zu prüfen, ob diese Bedingungen noch eingehalten werden angesichts wiederholter Blockaden humanitärer Hilfen nach elfwöchiger Unterbrechung von Lieferketten ins Gaza-Gebiet.

Unterstützung erhielten Initiativen hierfür insbesondere aus den Niederlanden; Länder wie Irland, Spanien oder Luxemburg stimmten ebenfalls dafür ab – Deutschland hingegen enthielt sich bei diesem Beschluss ebenso wie Ungarn.

Die Außenbeauftragte Kallas kritisierte öffentlich das Vorgehen Israels scharf: „Nahrungsmittel- und Medikamentensperren schützen nicht.“ Damit überschreite man legitime Selbstverteidigungsmaßnahmen deutlich.

Obwohl Konsequenzen aus diesen Erkenntnissen möglich wären , gilt aufgrund notwendiger Einstimmigkeit innerhalb aller Mitgliedsstaaten derzeit keine Änderung als wahrscheinlich – insbesondere wegen Widerstand Deutschlands oder Ungarns.

Uneinigkeit innerhalb europas erschwert gemeinsame positionierung zum gazakrieg

Die Debatte um mögliche Sanktionen gegenüber Israel offenbart erneut grundlegende Differenzen innerhalb Europas hinsichtlich Umgangsweise mit dem Gazakonflikt seit Überfall durch Hamas-Milizen Ende Oktober 2023.

Während einige Staaten strengere Maßnahmen fordern angesichts mutmaßlicher Verletzungen völkerrechtlicher Normen vonseiten Israels gegenüber palästinensischer Zivilbevölkerung, zeigen andere Zurückhaltung aufgrund strategischer Partnerschaften oder innenpolitischer Erwägungen.

Dies führt dazu, dass selbst zentrale außenpolitische Themen kaum einstimmig behandelt werden können. So bleibt es fraglich, ob Europa künftig geschlossen auftreten wird, wenn es darum geht, Verantwortung wahrzunehmen bzw. klare Signale zu setzen.

Das aktuelle Treffen in Brüssel verdeutlicht somit einmal mehr: Trotz gemeinsamer Werte existieren erhebliche Hürden beim Finden eines gemeinsamen europäischen Standpunkts zum komplexesten Krisengebiet unserer Zeit.

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