Der Schauspieler Brad Pitt hat im Podcast Armchair Expert mit Dax Shepard offen über seine Zeit bei den Anonymen Alkoholikern gesprochen. Nach der Trennung von Angelina Jolie suchte er dort Unterstützung, um seinen Alkoholkonsum in den Griff zu bekommen.
Brad pitts einstieg bei den anonymen alkoholikern und persönliche beweggründe
Im Jahr 2016, kurz nach der schmerzhaften Trennung von Angelina Jolie, entschied sich Brad Pitt, die Selbsthilfegruppe der Anonymen Alkoholiker aufzusuchen. Diese Phase seines Lebens bezeichnete er als besonders schwierig und belastend. Im Gespräch mit Dax Shepard beschrieb er die Treffen als „etwas wirklich Besonderes“. Er sei damals „ziemlich am Boden“ gewesen und habe dringend „einen Neustart“ gebraucht. Die Offenheit und Verletzlichkeit innerhalb der Gruppe beeindruckten ihn nachhaltig:
„Es war unglaublich, wie Männer ihre Erfahrungen, Fehler, Schmerzen und Wünsche teilten.“
Für den Oscar-Preisträger bot die Teilnahme an diesen Sitzungen erstmals eine Möglichkeit zur ehrlichen Selbstreflexion. Er berichtete davon, dass es befreiend gewesen sei, sich selbstkritisch mit seinen Schwächen auseinanderzusetzen:
„Es war befreiend, die unschönen Seiten von sich selbst zu konfrontieren und anzunehmen.“ Diese Ehrlichkeit blieb auch anderen Teilnehmern nicht verborgen – insbesondere für Dax Shepard, der selbst Erfahrungen mit Suchtproblemen hat und bei Brads ersten Treffen anwesend war. Shepard lobte dessen Offenheit während der Gruppensitzungen ausdrücklich.
Die Entscheidung für diese Selbsthilfegruppe fiel vor dem Hintergrund eines exzessiven Alkoholkonsums in einer schwierigen Lebensphase. Die Trennung von seiner langjährigen Partnerin stellte einen Wendepunkt dar – sowohl privat als auch gesundheitlich –, weshalb das Angebot zur Unterstützung durch Gleichgesinnte eine wichtige Rolle spielte.
Emotionale verarbeitung in einer männerdominierten kultur und auswirkungen auf familie
Aufgewachsen ist Brad Pitt in den Ozarks – einer Region bekannt für traditionelle Männlichkeitsbilder, in denen Gefühle oft verborgen bleiben oder gar verleugnet werden. Dort herrsche häufig das unausgesprochene Motto vor: Alles ist gut, auch wenn es das nicht ist. In diesem Kontext bedeuteten die Erfahrungen bei den Anonymen Alkoholikern für ihn eine völlig neue Perspektive auf emotionales Teilen sowie Verarbeitung persönlicher Krisen.
Emotionen ohne maskerade
Die Gruppentreffen ermöglichten ihm einen offenen Austausch über Ängste und Verletzungen ohne gesellschaftliche Maskerade oder Schamgefühle. Dieses Umfeld half ihm dabei, neue Wege im Umgang mit Emotionen zu finden – ein Prozess abseits des üblichen Rollenbilds seiner Herkunftsregion.
Trotz positiver Entwicklungen bleibt das Verhältnis zu einigen seiner sechs Kinder angespannt geblieben. In Interviews betonte er jedoch mehrfach sein Bemühen um familiäre Versöhnung: Die Arbeit an sich selbst durch die Teilnahme an Selbsthilfegruppen habe ihm geholfen, Brücken zu bauen beziehungsweise neue Ansätze dafür zu finden.
Aktuell befindet sich Brad Pitt auf einer persönlichen Reise des Wachstums; seit einiger Zeit führt er eine Beziehung mit der Künstlerin Ines de Ramon, was ebenfalls Teil dieser neuen Lebensphase ist.
Diese Einblicke zeigen deutlich: Der Weg aus Abhängigkeit führt nicht nur über Verzicht sondern vor allem über ehrliche Auseinandersetzung mit eigenen Gefühlen sowie Verantwortung gegenüber Familie und Umfeld – Themenfelder also jenseits reiner Suchtbewältigung.