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Selbstmordanschlag in Mar-Elias-Kirche in Damaskus fordert mindestens 20 Tote

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Ein Selbstmordattentat während der Sonntagsmesse erschütterte die christliche Mar-Elias-Kirche im Damaskuser Stadtteil Al-Duwaila. Mindestens 20 Menschen starben, weitere Dutzende wurden verletzt.

Anschlag auf Mar-Elias-Kirche im Christenviertel Al-Duwaila

Am Sonntag ereignete sich in der syrischen Hauptstadt Damaskus ein verheerender Anschlag auf die Mar-Elias-Kirche, eine bedeutende Stätte für die christliche Gemeinde im Stadtteil Al-Duwaila. Nach Angaben des syrischen Innenministeriums drang ein bewaffneter Selbstmordattentäter während der laufenden Messe gewaltsam in das Gotteshaus ein. Er eröffnete das Feuer und sprengte sich anschließend selbst in die Luft. Die Explosion forderte mindestens 20 Todesopfer, darunter zahlreiche Gläubige, und verletzte nach offiziellen Angaben weitere 52 Personen schwer.

Augenzeugen berichteten von einer lauten Detonation, gefolgt von panischen Schreien und blutverschmierten Menschen, die durch die Straßen flüchteten. Das Gesundheitsministerium bestätigte den Ernst der Lage und koordinierte umgehend medizinische Hilfe für Verletzte vor Ort sowie deren Transport zu Krankenhäusern.

Das Innenministerium machte die dschihadistische Miliz Islamischer Staat für den Anschlag verantwortlich. Diese Gruppierung hatte bereits zuvor mehrfach gezielte Angriffe gegen religiöse Minderheiten und Regierungstruppen verübt.

Politische reaktionen und sicherheitssituation nach anschlägen des islamischen staates

Der Angriff löste international scharfe Verurteilungen aus: Das syrische Außenministerium bezeichnete den Anschlag als „verzweifelten Versuch“, das friedliche Zusammenleben zu zerstören sowie das Land weiter zu destabilisieren. Der UN-Sondergesandte für Syrien, Geir Pedersen, äußerte sich empört über diese „abscheuliche“ Tat gegen unschuldige Zivilisten während eines Gottesdienstes.

Auch Frankreichs Außenministerium kritisierte den Angriff aufs Schärfste und bekräftigte seinen Einsatz für einen politischen Übergang in Syrien, bei dem alle Bevölkerungsgruppen – unabhängig von ihrer Konfession – sicher leben können. Die internationale Gemeinschaft sieht solche Terrorakte als ernsthafte Bedrohung für Stabilität und Versöhnung im Bürgerkriegsland.

In jüngster Vergangenheit hatte der IS seine Angriffe verstärkt auch gegen Truppen islamistischer Regierungsfraktionen gerichtet, etwa mit einem Anschlag Ende Mai auf ein Armeefahrzeug in der südlichen Provinz Sweida. Diese Eskalation zeigt eine anhaltende Gefährdungslage trotz militärischer Rückschläge des IS-Gebietsverlusts seit 2015.

Rückgang der christlichen bevölkerung unter kriegseinfluss

Vor Ausbruch des Bürgerkriegs lebten rund acht bis zehn Prozent Christen unter Syriens Bevölkerung; heute wird ihre Zahl nur noch zwischen 300 000 bis 700 000 geschätzt – bei insgesamt etwa 18 Millionen Einwohnern vor Kriegsausbruch waren es mehrere Millionen Christen gewesen. Viele flohen ins Ausland oder wurden Opfer gezielter Gewalt durch fundamentalistische Islamisten seit Beginn des Konflikts ab 2011 beziehungsweise dessen Eskalation ab Mitte des Jahrzehnts.

Die Mar-Elias-Kirche liegt im Viertel Al-Duwaila, einem Gebiet mit hoher Konzentration christlicher Bewohner innerhalb Damaskus’. Dieses Viertel war wiederholt Ziel von Terroranschlägen geworden; besonders dschihadistische Gruppen versuchten so immer wieder Spannungen zwischen religiösen Gemeinschaften zu schüren oder Angst zu verbreiten.

Der Angriff am Sonntag reiht sich somit ein in eine Serie brutaler Attacken auf Kirchengebäude sowie Gläubige verschiedener Konfessionen innerhalb Syriens seit Beginn des Krieges vor mehr als einem Jahrzehnt – mit gravierenden Folgen für das gesellschaftliche Gefüge dieses multiethnischen Landes mitten im Nahostkonflikt.

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