Die Regensburg Legionäre mussten am Wochenende ihre erste Heimniederlage der Saison hinnehmen. Gegen die Heidenheim Heideköpfe, den aktuellen Tabellenzweiten, unterlagen sie mit 4:6. Trainer Matt Vance sieht in der Niederlage eine Chance zur Weiterentwicklung.
Spielverlauf und entscheidende momente beim duel regensburg gegen heidenheim
Das Spiel zwischen den Regensburg Legionären und den Heidenheim Heideköpfen war von Anfang an spannend und bot den rund 900 Zuschauern im Stadion einen abwechslungsreichen Baseballnachmittag. Die Partie endete mit einem knappen Ergebnis von 4:6 zugunsten der Gäste aus Heidenheim, die damit ihre Favoritenrolle bestätigten. Besonders dramatisch gestaltete sich das letzte Inning: Der Schlagmann Devon Ramirez hatte die Möglichkeit, mit einem Homerun drei Punkte für Regensburg zu erzielen und das Spiel noch zu drehen. Doch sein Schlag stieg nur steil in die Luft und wurde vom gegnerischen Feldspieler sicher gefangen – damit war das Spiel entschieden.
Vor dem Match hatte Trainer Matt Vance betont, dass seine Mannschaft bisher gut mit engen Spielsituationen umgegangen sei. Dennoch zeigte sich gerade diese Niederlage als wichtige Erfahrung für das Team, da enge Spiele seit Jahren eine Herausforderung darstellen. Bis dahin hatten die Legionäre eine beeindruckende Bilanz von 20 Siegen bei nur einer Niederlage vorzuweisen – ein Rekord, auf den auch Vorstand Armin Zimmermann stolz ist.
Der Samstagabend begann vielversprechend: Nach drei spannenden Durchgängen konnten sich die Gastgeber absetzen und gewannen schließlich deutlich mit 9:3. Dieses Ergebnis sorgte für gute Stimmung unter den Fans bei sommerlichen Temperaturen im Stadion am Weinweg in Regensburg.
Trainer Vance sieht jedes Ligaspiel als Vorbereitung auf die Playoffs im August an – insbesondere jene Begegnungen, in denen sein Team wirklich gefordert wird. Die aktuelle Saison zeigt jedoch erneut auf, wie schwer es ist, knappe Spiele erfolgreich zu gestalten; ein Problemfeld seit mehr als einem Jahrzehnt für die Legionäre.
Trainerwechsel und teamstrategie unter matt vance
Mit dem Ende seiner aktiven Karriere übernahm Matt Vance vor kurzem das Amt des Cheftrainers bei den Regensburgern – ein Schritt in große Fußstapfen seines Vorgängers Martin Helmig sowie des früheren Trainers Thomas Bison aus Italien. Trotz zahlreicher Bemühungen schieden die Legionäre in vergangenen Playoff-Runden regelmäßig frühzeitig aus.
Vances Verpflichtung wurde von Vorstand Armin Zimmermann lange vorbereitet; er sah darin eine Möglichkeit zur Verbesserung der Teamchemie durch einen ehemaligen Spieler mit langjähriger Erfahrung im Verein. „Die Idee hatten wir schon länger im Hinterkopf“, erklärt Zimmermann zum Wechsel an der Seitenlinie.
Vance kennt fast alle Spieler persönlich nach seinen sechzehn Jahren als aktiver Spieler bei Regensburg und legt großen Wert darauf, neben sportlicher Leistung auch menschliche Faktoren bei Kaderentscheidungen einzubeziehen. Seine Hauptaufgabe besteht darin, eine ausgewogene Mischung aus Spielern zusammenzustellen, deren Zusammenspiel harmoniert.
Während der laufenden Saison verfolgt er einen Ansatz des Vertrauens gegenüber seinen Spielern: „So viel wie möglich laufen lassen“ lautet seine Devise – was bedeutet, ihnen Freiheiten auf dem Spielfeld zu geben statt strenger Kontrolle durch ständige Anweisungen vom Trainerstab.
Unterstützt wird er dabei vom ehemaligen Cheftrainer Thomas Bison als General Manager sowie indirekt von seinem Bruder Kevin Vance; dieser fungiert als Co-Trainer beim College-Team seiner Heimatregion USA und beobachtet per Stream viele Spiele aus Regensburg kritisch-konstruktiv aus der Ferne.
Diese Kombination ermöglicht es dem Team nicht nur sportlich besser zusammenzuwachsen sondern auch organisatorisch professionell aufzutreten – wichtige Voraussetzungen angesichts steigender Anforderungen innerhalb der Deutschen Baseball-Liga .
Baseballentwicklung in regensburg und perspektiven für liga reformen
Neben dem sportlichen Erfolg engagieren sich die Regensburg Legionäre aktiv dafür, Baseball deutschlandweit populärer zu machen sowie Nachwuchs- wie Nationalteams bestmöglich vorzubereiten. So entsendet man beispielsweise fünf Spieler zur Prague Baseball Week Anfang Juli; zudem finden Ende Juli Vorbereitungsspiele für die Europameisterschaft statt — ein Turnier Ende September gegen Spanien, Tschechien sowie Schweden steht bevor.
Das Stadion am Weinweg gilt dabei nicht nur wegen seiner Ausstattung als eines der modernsten Deutschlands sondern symbolisiert zugleich Fortschritt innerhalb einer umfassenden Ligenreform auf nationaler Ebene: Aus Bundesliga wurde offiziell Deutsche Baseball-Liga genannt; Website-Auftritt sowie Social-Media-Präsenz wurden komplett überarbeitet um neue Zielgruppen anzusprechen.
Vorstand Armin Zimmermann beschreibt das Hauptziel so: „Menschen ins Stadion bekommen“. Er ergänzt dazu „Den meisten gefällt es dann nämlich so gut, dass sie wiederkommen.“ Diese Strategie scheint besonders gut in Regensburg umzusetzen sein dank hoher Zuschauerzahlen bereits jetzt während regulärer Ligaspiele — andere Vereine müssen hier noch nachziehen um langfristig konkurrenzfähig bleiben zu können.
Zimmermann selbst genießt während eines Interviews entspannt Falafel mit Tahin-Soße am kalifornischen Beach-Restaurant nahe des Stadions — ein Bild welches verdeutlicht, dass Sportförderung oft Hand-in-Hand geht mit regionalem Lifestyle- und Freizeitangeboten. Die Kombination macht es leichter, Fans dauerhaft ans Team zu binden.
Er verweist darauf, dass neben individuellen Talenten nun endlich echter Zusammenhalt spürbar sei: „Wir hatten immer gute Einzelspieler aber es hat an Teamgeist gefehlt.“ Diesen spüre man jetzt jeden Tag intensiv – auch wenn mal verloren werde – was Hoffnung gibt, dass künftige knappe Spiele anders ausgehen werden.