Der Aufstieg des FC Schweinfurt 05 in die dritte Liga bringt weitreichende Veränderungen für den Verein und die Stadt mit sich. Neben symbolischen Aktionen wie der grünen Beleuchtung des Rathauses am Marktplatz stehen umfangreiche Baumaßnahmen im Sachs-Stadion an, um den Profifußballbetrieb zu ermöglichen.
Das rathaus in grün als symbolischer startschuss für den aufstieg
Mitte Mai verwandelte sich das Rathaus am Rand des Schweinfurter Marktplatzes in ein grünes Wahrzeichen – passend zur Vereinsfarbe des FC Schweinfurt 05. Das historische Fachwerkgebäude erstrahlte im neuen Glanz und vermittelte beinahe märchenhafte Assoziationen, vergleichbar mit einem Feen-Schloss oder einem übergroßen Lebkuchenhaus. Diese Aktion war eine bewusste Geste der Stadt zum Aufstieg des Fußballklubs in die dritte Liga.
Markus Wolf, Geschäftsführer von Schweinfurt 05, bezeichnete diese Beleuchtung als „eine sehr schöne Geste“. Die temporäre Umgestaltung unterstrich die Bedeutung dieses sportlichen Erfolgs für die Region. Nach einigen Wochen kehrte das Rathaus wieder zu seinem gewohnten Erscheinungsbild zurück, doch der symbolische Akt bleibt ein sichtbares Zeichen der Wertschätzung gegenüber dem Verein.
Während die grüne Illumination nur vorübergehend war, stehen weitere dauerhafte Maßnahmen an anderen Stellen an. Der Aufstieg erfordert infrastrukturelle Anpassungen, insbesondere im Bereich Stadion und Umfeld. Die Stadt sowie der Klub investieren daher gezielt in nachhaltige Verbesserungen, um den Anforderungen des Profifußballs gerecht zu werden.
Umfangreiche baumaßnahmen im sachs-stadion für profifußballbetrieb
Kurz nach dem letzten Spiel der Regionalliga begann Ende Juni eine umfassende Umgestaltung im Sachs-Stadion, dessen Geschichte fast neun Jahrzehnte zurückreicht und das unter Denkmalschutz steht. Die Arbeiten dienen dazu, das Stadion fit für den Profifußballbetrieb zu machen – eine Voraussetzung für einen reibungslosen Ablauf während der dritten Liga-Saison.
Technische verbesserungen als kernprojekt
Das größte Projekt ist die Installation einer Rasenheizung unter dem Spielfeld. Diese Maßnahme stellt sicher, dass auch bei kälteren Temperaturen gespielt werden kann und verhindert wetterbedingte Spielabsagen oder Qualitätsverluste beim Rasenbelag. Markus Wolf beschreibt: „Das ganze Stadion und der Vorplatz wurden aufgerissen.“ Neben dieser technischen Neuerung sind zahlreiche weitere Anpassungen notwendig.
Dazu zählen neue Zäune zur besseren Abgrenzung sowie moderne Imbissbuden zur Versorgung von Zuschauern während der Spiele. Auch Kabelkanäle werden neu verlegt, um technische Infrastruktur zeitgemäß auszubauen. Zudem entstehen zusätzliche Sitzplätze neben dem Gästeblock sowie zwischen Haupttribüne und Anzeigetafel – dies erhöht sowohl Kapazität als auch Komfort.
Denkmalschutzauflagen als herausforderung
Die Denkmalschutzauflagen erschweren einige Umbauten erheblich: So darf etwa keine Veränderung an den historischen Bäumen rund ums Spielfeld vorgenommen werden; sie prägen maßgeblich das einzigartige Flair des Stadions trotz aller Modernisierungsschritte. Ebenso ist eine Vergrößerung oder grundlegende Modernisierung der Haupttribüne nicht möglich – hier müssen alle Maßnahmen strikt innerhalb gesetzlicher Vorgaben erfolgen.
Diese Kombination aus Traditionserhalt und notwendiger Erneuerung macht den Umbau besonders anspruchsvoll aber auch charakteristisch für diesen Standort mitten in Schweinfurt.
Sportliche perspektiven mit neuem kader gegen etablierte drittligisten
Mit Beginn Juli startete die Mannschaft ihre Vorbereitung auf die neue Saison in Liga drei; bereits Mitte Juli steht ein Testspiel gegen Zweitligist 1. FC Nürnberg auf dem Programm – ein erster Gradmesser vor Saisonbeginn Anfang August gegen etablierte Gegner wie Hansa Rostock oder TSV 1860 München.
Der Kader wurde gezielt verstärkt: Mit Spielern wie Johannes Geis kehrt ein erfahrener Profi zurück nach Hause ins fränkische Schweinfurt; Geis bringt Erfahrung aus über hundert Bundesliga- sowie mehr als hundert Zweitligaeinsätzen mit bei Vereinen wie Schalke 04 oder Köln. Ergänzt wird er durch drittligaerfahrene Spieler wie Pius Krätschmer und Tim Latteier sowie durch Leihspieler Uche Obiogumu vom FC Nürnberg.
Geschäftsführer Markus Wolf betont: „Wir haben mit den Verpflichtungen alles daran gesetzt, dass wir die Liga halten können.“ Er sieht sein Team gut gerüstet zwischen Platz zehn bis sechzehn einzustufen – also solide genug zum Klassenerhalt trotz starker Konkurrenz.
Die Rückkehr von Schweinfurt ins bundesweite Profilager ist historisch bedeutsam: Als Gründungsmitglied bei Start der zweiten Bundesliga 1974 verfügt man über Tradition, Strahlkraft, aber auch Herausforderungen eines Neulings. Ob David oder Goliath hängt weniger vom Status ab denn von Einsatzwillen, Teamgeist und Unterstützung durch Fans.
Insgesamt zeigt sich eine Stadt voller Energie, bereit, ihren Klub beim Schritt ins professionelle Fußballgeschäft aktiv zu begleiten. Das Sachs-Stadion wird dabei Bühne sein – altbewährt aber modernisiert – wenn es gilt, erneut Geschichte zu schreiben.