Die Deutsche Bahn plant in Zusammenarbeit mit den Österreichischen Bundesbahnen und Trenitalia neue Direktverbindungen von deutschen Großstädten zu wichtigen europäischen Metropolen. Ab Ende 2026 sollen Reisende ohne Umstieg von München nach Mailand oder Rom fahren können. Weitere Verbindungen zwischen Berlin, Italien und London sind für die kommenden Jahre vorgesehen.
Direkte zugverbindung von münchen nach mailand und rom
Die Deutsche Bahn hat eine Kooperation mit den ÖBB und der italienischen Eisenbahngesellschaft Trenitalia vereinbart, um Direktzüge zwischen München sowie den italienischen Städten Mailand und Rom einzurichten. Diese neuen Verbindungen sollen ab Ende 2026 verfügbar sein. Die Strecke von München nach Mailand umfasst rund 600 Kilometer, die Fahrtzeit wird etwa sechseinhalb Stunden betragen. Nach Rom sind es circa 900 Kilometer mit einer Fahrtdauer von rund achteinhalb Stunden.
Für diese Routen kommen moderne Frecciarossa-1000-Züge zum Einsatz, die eine Länge von etwa 200 Metern haben und über insgesamt 462 Sitzplätze verfügen werden. Aktuell werden diese Züge technisch so angepasst, dass sie in Deutschland, Österreich sowie Italien eingesetzt werden können. In allen drei Ländern sind Test- und Zulassungsfahrten geplant, um einen reibungslosen Betrieb sicherzustellen.
Die Höchstgeschwindigkeit der Frecciarossa-Züge liegt bei bis zu 400 Kilometern pro Stunde – dennoch dauert die Fahrt aufgrund der Streckenführung mehrere Stunden. Für das Jahr 2032 ist zudem die Eröffnung des Brenner-Basistunnels vorgesehen, was voraussichtlich eine Verkürzung der Fahrzeiten um etwa eine Stunde ermöglichen wird.
Diese neuen Direktverbindungen sollen vor allem Reisenden zugutekommen, die bisher oft mehrmals umsteigen mussten oder längere Reisezeiten in Kauf nehmen mussten. Mit dem Angebot will man komfortables Reisen ohne Stress fördern sowie grenzüberschreitenden Schienenverkehr stärken.
Geplante direktzüge zwischen berlin und italien ab ende 2028
Derzeit erfordert eine Zugfahrt von Berlin nach Städten wie Mailand häufig mehrere Umstiege aufgrund fehlender direkter Verbindungen im Fernverkehrsnetz Europas. Dies soll sich voraussichtlich im Dezember 2028 ändern: Dann sollen erste Direktzüge zwischen Berlin sowie Mailand beziehungsweise Neapel verkehren.
Der Parlamentarische Staatssekretär im Verkehrsministerium Ulrich Lange betont: „Diese Pilotverbindungen werden entscheidend dazu beitragen, den europäischen Schienenverkehr zu stärken.“ Er verweist darauf, dass viele grenzüberschreitende Zugstrecken an unterschiedlichen nationalen Regulierungen oder technischen Anforderungen scheiterten – Hindernisse, deren Abbau nun Priorität habe.
Mit diesen neuen Linien könnten Reisende aus Berlin künftig deutlich schneller Italiens Metropolen erreichen – ohne aufwändige Umstiege oder lange Wartezeiten an Grenzen einplanen zu müssen. Die Einführung dieser Verbindungen ist Teil eines größeren Vorhabens zur Verbesserung des internationalen Bahnverkehrs innerhalb Europas durch engere Kooperationen verschiedener Bahngesellschaften.
Technik und betriebskonzepte für grenzüberschreitende verbindungen
Neben technischen Anpassungen an Fahrzeugflotten gehören auch Abstimmungen bei Betriebsabläufen dazu; so soll ein nahtloser Übergang über Ländergrenzen hinweg gewährleistet sein – sowohl für Passagiere als auch für Betreiberunternehmen wie DB, ÖBB oder Trenitalia.
Eurostar plant neue verbindungen zwischen frankfurt london genf ab frühem jahrzehnt
Auch außerhalb des deutsch-italienischen Korridors gibt es Entwicklungen im internationalen Zugverkehr: Die Gesellschaft Eurostar, bekannt für ihre Hochgeschwindigkeitszüge durch den Eurotunnel unter dem Ärmelkanal zwischen Großbritannien und Kontinentaleuropa, arbeitet laut eigenen Angaben an mehreren neuen Direktlinien.
Geplant ist unter anderem eine Verbindung zwischen London und Frankfurt, welche frühestens Anfang der 2030er Jahre starten könnte. Darüber hinaus sind Routen wie London–Genf sowie Amsterdam/Brüssel–Genf vorgesehen; dafür soll Eurostar bis zu fünfzig neue Züge anschaffen beziehungsweise einsetzen können.
Diese Erweiterung zielt darauf ab, das europäische Schienennetz weiter auszubauen sowie attraktive Alternativen zum Flugzeug anzubieten – insbesondere auf stark frequentierten Strecken quer durch Westeuropa mit hohem Geschäftsreiseaufkommen oder touristischem Interesse.
Durch solche Projekte wächst das Angebot nachhaltiger Mobilität über Ländergrenzen hinweg kontinuierlich; gleichzeitig stellen sie hohe Anforderungen an technische Kompatibilität verschiedener Bahnsysteme ebenso wie an politische Abstimmung auf EU-Ebene bezüglich Infrastrukturförderung oder Sicherheitsstandards beim grenzüberschreitenden Verkehr per Zug.