Johnny Depp äußert sich erstmals ausführlich zum Verleumdungsprozess gegen Amber Heard und beschreibt, wie die Anschuldigungen seine Karriere beeinflussten. Nach Jahren der Stille kehrt er mit dem Film Day Drinker an der Seite von Penélope Cruz nach Hollywood zurück.
Johnny Depp und Amber Heards ehe sowie der anschließende rechtsstreit
Die Ehe zwischen Johnny Depp und Amber Heard begann 2015, endete jedoch bereits nach etwas mehr als einem Jahr mit einer Scheidung. Die Trennung leitete eine jahrelange Phase voller öffentlicher Spekulationen, Gerüchte und schwerwiegender Anschuldigungen ein. Beide Parteien warfen sich gegenseitig häusliche Gewalt vor, was in einem vielbeachteten Gerichtsverfahren mündete. Dieses Verfahren zog weltweit Millionen Zuschauer an, die den Prozess wie ein Drama verfolgten.
Im Sommer 2022 fiel das Urteil zugunsten Depps in dem Verleumdungsprozess gegen Heard. Trotz des juristischen Erfolgs blieb die öffentliche Debatte intensiv. In einem seltenen Interview mit der britischen Sunday Times sprach Depp offen über seine Gefühle während dieser Zeit. Er bezeichnete sich selbst als „Crashtest-Dummy für MeToo“ – eine Anspielung darauf, dass er seiner Ansicht nach stellvertretend für andere Männer unter den Folgen der Bewegung leiden musste.
Depp kritisierte insbesondere Personen aus seinem Umfeld scharf: „Diese falschen Motherf—— lügen dich an, feiern dich vor deinem Gesicht und reden hinter deinem Rücken Grausamkeiten.“ Für ihn sei es enttäuschend gewesen zu sehen, wie Menschen aus seinem privaten Kreis ihn verrieten – darunter auch solche, die auf Partys seiner Kinder erschienen seien.
Der Schauspieler betonte zudem seine langjährige Loyalität gegenüber seinen Agenten: „Ich war 30 Jahre bei einer Agentin – sie hat vor Gericht gesagt, ich sei schwierig.“ Diese Aussage verdeutlicht den inneren Konflikt zwischen Depps öffentlichem Image und seinen persönlichen Erfahrungen während des Prozesses.
Einblick in den kontext des prozesses
Die komplexen Hintergründe und die mediale Aufmerksamkeit machten den Fall zu einem der prägendsten Ereignisse in Depps Leben.
Auswirkungen des prozesses auf Johnny Depps leben und karriere
Bereits vor den Enthüllungen um Harvey Weinstein im Jahr 2017 geriet Johnny Depp zunehmend unter Druck durch Vorwürfe in Zusammenhang mit MeToo-Debatten. Der Schauspieler sieht sich selbst als Opfer eines gesellschaftlichen Wandels: „Ich war vor MeToo“, erklärte er im Interview deutlich.
Nach dem Urteil im Sommer 2022 meldete sich Depp öffentlich via Instagram zu Wort. Er schrieb damals: „Die Jury hat mir mein Leben zurückgegeben.“ Damit bezog er sich auf das Ende eines sechsjährigen Rechtsstreits um Verleumdung durch Amber Heard. Für ihn bedeutete das Urteil nicht nur einen juristischen Sieg sondern auch eine persönliche Befreiung von belastenden Anschuldigungen.
In Bezug auf sein Privatleben zeigte sich Depp reflektiert: Er beschrieb sich selbst als emotional unbeholfen oder „begriffsstutzig“, wenn es um Liebe gehe. Dabei erläuterte er sein Verständnis von Empathie anhand eigener Erfahrungen: Manchmal erkenne man Traurigkeit oder Einsamkeit in den Augen anderer Menschen – dann wolle man helfen können.
Gleichzeitig warnte er davor, dass diese Hilfsbereitschaft oft nicht erwidert werde: Manche Menschen zeigten Unbehagen oder Beunruhigung trotz aller Bemühungen zur Unterstützung; diese Gefühle manifestierten sich unterschiedlich stark im Verhalten Betroffener.
Johnny Depp kehrt mit Penélope Cruz zurück
Mit Blick auf seine berufliche Zukunft kündigte Johnny Depp nun eine Rückkehr ins Rampenlicht an – erstmals seit Jahren wieder neben Penélope Cruz im Film Day Drinker. Dieses Projekt markiert einen Neuanfang für den Schauspieler nach einer langen Phase persönlicher Turbulenzen sowie medialer Kontroversen rund um seinen Namen in Hollywood.