Im unterfränkischen Wombach wurde zum 700-jährigen Dorfjubiläum ein Weltrekord aufgestellt: Ein Kartoffelkloß mit einem Gewicht von fast 465 Kilogramm wurde gekocht und anschließend verzehrt. Die Aktion zog rund 2 000 Besucher an und übertraf den bisherigen Rekord aus Jena deutlich.
Rekordversuch in wombach als besonderer beitrag zum dorffest
Das Dorf Wombach in Unterfranken, ein Ortsteil der Stadt Lohr am Main mit etwa 2 000 Einwohnern, feierte sein 700-jähriges Bestehen mit einer außergewöhnlichen Aktion. Um das Jubiläum besonders zu würdigen und mehr Besucher anzulocken, entschied sich die Dorfgemeinschaft für einen Weltrekordversuch: den größten Kartoffelkloß der Welt herzustellen. Organisator Klaus Roth erklärte dazu: „Wir wollten etwas Besonderes machen.“ Die Idee entstand bereits lange vor dem Fest und erforderte eine intensive Vorbereitung von etwa eineinhalb Jahren.
Für das Projekt musste zunächst ein geeigneter Kochtopf beschafft werden. Dieser fasst stolze 3 000 Liter, misst im Durchmesser rund 1,60 Meter und ist zweieinhalb Meter hoch. Den passenden Topf fanden die Verantwortlichen schließlich in Bremen. Um ihn nutzen zu können, wurde eigens eine Kochstation errichtet, die den enormen Anforderungen gerecht wird.
Die Herstellung des Mammut-Knödels war technisch anspruchsvoll. Zunächst probierten die Beteiligten im Mai einen kleineren Kloß von etwa einem halben Meter Durchmesser aus – als Testlauf für das große Vorhaben. Der finale Kloß war dann fast doppelt so groß wie dieser Probeknödel.
Kochprozess und zubereitung des rekordkloßes
Die Zubereitung eines so großen Kartoffelklößes stellte alle Beteiligten vor logistische Herausforderungen. Ursprünglich planten sie sogar, alle benötigten Kartoffeln selbst zu schälen – diese Idee wurde jedoch schnell verworfen zugunsten professioneller Unterstützung durch einen kommerziellen Teighersteller.
Nach Berechnungen hätte der Riesen-Kartoffelkloß drei Tage lang gekocht werden müssen, um vollständig gar zu werden – was praktisch nicht realisierbar war. Deshalb entschieden sich die Organisatoren für eine andere Methode: Die Teigmasse wurde vorgewärmt und anschließend nur noch rund 21 Stunden bei einer Temperatur von circa 90 Grad Celsius in insgesamt etwa 2 500 Litern Wasser erhitzt.
Rekordrichterin Laura Koblischek vom Rekord-Institut für Deutschland bestätigte nach dem Wiegen ein Endgewicht von exakt 464,8 Kilogramm für den Kloß aus Wombach. Damit übertraf er den bisherigen Rekord aus dem Jahr 2010 deutlich; damals wog der größte Kartoffelkloß lediglich rund 365 Kilogramm, hergestellt in Jena . Das neue Ergebnis liegt also um fast hundert Kilogramm höher.
Resonanz bei besuchern und kulinarischer erfolg
Der Weltrekordversuch lockte ungefähr 2 000 Schaulustige nach Wombach an – viele davon beteiligten sich später auch am Verzehr des gigantischen Klößenspezials während des Dorffestes zum Jubiläumstag.
Die Rückmeldungen waren überwiegend positiv: Zahlreiche Besucher lobten nicht nur das beeindruckende Gewicht des Knödels sondern auch dessen Geschmackserlebnis. Eine Besucherin äußerte anerkennend: „Schmeckt eigentlich wie der ganz normale Sonntagskloß von daheim.“ Diese Aussage verdeutlicht die gelungene Verbindung zwischen Tradition und spektakulärer Größe beim Festessen.
Mit diesem gelungenen Event setzte Wombach nicht nur kulinarisch sondern auch kulturell ein Zeichen zur Feier seiner langen Geschichte als Gemeinde innerhalb Unterfrankens – verbunden mit einem neuen Eintrag ins Guinness-Buch beziehungsweise ins deutsche Rekordinstitut als Heimat des größten Kartoffelklößen weltweit bislang dokumentiert ist.