Der Cousin von Bashar al-Assad wurde in Syrien wegen Drogenhandels mit Captagon-Tabletten festgenommen. Die Behörden werfen ihm vor, unter der Regierung Assad eine zentrale Rolle im illegalen Handel gespielt zu haben.
Festnahme und vorwürfe gegen den assad-cousin
Das syrische Innenministerium bestätigte die Festnahme eines Mannes, der als Cousin von Bashar al-Assad identifiziert wurde. Laut offiziellen Angaben war er unter der Herrschaft Assads als Drogenhändler aktiv. Weitere Details zur Festnahme oder zum genauen Tatvorwurf wurden nicht veröffentlicht. Es handelt sich um die erste bekannte Festnahme eines Mitglieds der Assad-Familie seit dem Sturz der Regierung durch islamistische Kräfte im Dezember 2024.
Die Vereinigten Staaten hatten bereits im Jahr 2023 Sanktionen gegen den Cousin verhängt. Neben dem Vorwurf des Drogenhandels beschuldigten sie ihn, zur Bildung bewaffneter Milizen aufgerufen zu haben. Diese Anschuldigungen verdeutlichen die enge Verknüpfung zwischen politischer Macht und illegalen Aktivitäten innerhalb des Regimes.
Einblick in die rolle des cousins
Die Rolle des Cousins wird als bedeutend eingeschätzt, da er mutmaßlich tief in das Netzwerk rund um Produktion und Schmuggel von Captagon eingebunden war. Die Festnahme könnte ein Hinweis darauf sein, dass die neue syrische Führung versucht, Korruption und kriminelle Strukturen aus der Zeit Assads aufzubrechen.
Captagon-handel unter assads regierung als finanzielle stütze
Während der Herrschaft von Bashar al-Assad entwickelte sich Syrien zu einem zentralen Umschlagplatz für den internationalen Handel mit Captagon-Tabletten – einer Amphetamin-basierten Partydroge, die besonders in den Golfstaaten verbreitet ist. Der illegale Handel mit diesen Tabletten stellte eine wichtige Einnahmequelle für das Regime dar.
Mehrere Personen aus dem Umfeld des ehemaligen Präsidenten sollen maßgeblich an Produktion und Schmuggel beteiligt gewesen sein. Das Geschäft erstreckte sich über komplexe Netzwerke hinweg bis ins Ausland, wobei große Mengen an Captagon über Syrien transportiert wurden.
Der Markt für diese Droge boomte insbesondere aufgrund hoher Nachfrage in Ländern wie Saudi-Arabien oder den Vereinigten Arabischen Emiraten. Experten schätzen, dass Einnahmen aus diesem illegalen Geschäft erheblich zur Finanzierung staatlicher Strukturen sowie paramilitärischer Gruppen beitrugen.
Die aktuelle Festnahme zeigt erstmals konkrete Schritte gegen diese kriminellen Machenschaften innerhalb ehemaliger Machtzirkel Syriens auf – ein Zeichen dafür, dass sich das Land nach Jahren innerer Konflikte neu ordnet und versucht, illegale Finanzquellen zu bekämpfen.
Diese Meldung wurde am 22.06.2025 vom Deutschlandfunk ausgestrahlt und informiert über Entwicklungen im Zusammenhang mit dem syrischen Bürgerkrieg sowie internationalen Sicherheitsfragen rund um Drogenschmuggel im Nahen Osten.