Die deutsche Basketballnationalmannschaft der Frauen hat bei der Europameisterschaft in Hamburg mit einem 80:67-Sieg gegen Großbritannien den Einzug ins Viertelfinale geschafft. Das Team um Kapitänin Leonie Fiebich zeigte eine starke Leistung und bereitet sich nun auf das Duell gegen Belgien vor.
Leonie fiebichs ausdauer und führungsrolle bei der em
Bei der laufenden Europameisterschaft hat Leonie Fiebich eindrucksvoll bewiesen, wie anspruchsvoll ein Basketballspiel auf höchstem Niveau ist. Die Partie dauert 40 Minuten, was für die Spielerinnen eine enorme körperliche Belastung bedeutet. In ihrem zweiten Vorrundenspiel gegen Spanien stand die deutsche Kapitänin komplett auf dem Spielfeld und verließ die Bank nur während der Auszeiten – trotz „Krämpfen“, wie sie selbst berichtete. Solche Dauereinsätze sind im Basketball selten, da auch Top-Spielerinnen normalerweise kurze Pausen erhalten, um sich zu erholen.
Im entscheidenden Gruppenspiel gegen Großbritannien fand das Team einen Weg, diese Belastung besser zu verteilen. Gegen weniger hochklassige Gegner konnte Fiebich zumindest zeitweise durchatmen und wurde von ihren Mitspielerinnen entlastet. Der Sieg mit 80:67 war nicht nur wichtig für den Turnierverlauf, sondern auch für die Erkenntnis, dass das Team über genügend Tiefe verfügt, um Spitzenleistungen abzuliefern ohne einzelne Spielerinnen zu überfordern.
Neben Fiebich überzeugten insbesondere Luisa Geiselsöder, die mit 14 Punkten glänzte und als wertvollste Spielerin des Spiels hervorging sowie Frieda Bühner, deren Leistungen als Entdeckung des Turniers gelten dürfen. Diese jungen Talente tragen maßgeblich zum Erfolg des deutschen Teams bei und zeigen vielversprechendes Potenzial für kommende Aufgaben.
Spielverlauf und taktische anpassungen im gruppenspiel
Das Spiel in der saunawarmen Inselpark Arena begann für Deutschland optimal mit einem schnellen 12:2-Lauf, wobei vor allem Centerin Luisa Geiselsöder Akzente setzte. Bundestrainerin Lisa Thomaidis nutzte diesmal mehr Wechselmöglichkeiten als zuvor im Turnierverlauf, um ihre Starterinnen zu schonen und frische Kräfte einzusetzen.
Der deutliche Vorsprung von 33:12 zur Halbzeit spiegelte den starken Auftritt wider; neben Geiselsöder trugen auch Kapitänin Fiebich sowie die technisch versierte Bühner entscheidend zum Punktepolster bei. Das deutsche Team spielte zielstrebig nach vorne, bewegte den Ball schnell und suchte konsequent Abschlüsse aus guten Positionen.
Auch von der Bank kamen wichtige Impulse – etwa zwei erfolgreiche Dreipunktwürfe von Aufbauspielerin Alex Wilke oder Entlastungsarbeit durch Romy Bär sorgten dafür, dass das Tempo hochgehalten werden konnte. Nach einer schwächeren Phase in der zweiten Halbzeit zeigte sich jedoch noch immer eine gewisse Anfälligkeit des Teams insbesondere beim Rebound-Management sowie durch Ballverluste oder fehlende Präzision im Abschluss.
Weitere beobachtungen im spielverlauf
Trotz dieser Schwächen überwog am Ende das Positive deutlich: Die Mannschaft präsentierte sich geschlossen genug für weitere Erfolge bei diesem Heimturnier vor Publikum – ein wichtiger Schritt hin zur Vorbereitung auf die kommende Heim-Weltmeisterschaft in Berlin im nächsten Jahr.
Perspektiven des deutschen damenbasketballs nach dem sieg
Der Erfolg gegen Großbritannien ist mehr als nur ein weiterer Sieg; er symbolisiert Fortschritte innerhalb des deutschen Damenbasketballs unter schwierigen Rahmenbedingungen. Die Abwesenheit wichtiger Leistungsträgerinnen wie den Sabally-Schwestern macht Konstanz schwer erreichbar – dennoch zeigt das junge Team Kampfgeist und Entwicklungspotenzial.
Kapitänin Leonie Fiebich steht dabei nicht nur sportlich an vorderster Front sondern äußerte sich kürzlich auch kritisch zur Unterstützung seitens des Deutschen Basketballbundes . Im Interview hob sie hervor: „Satou macht, was sie will, das war schon immer so“, bezogen auf Kolleginnen mit eigenständigen Karrierewegen außerhalb nationaler Strukturen.
Die EM dient zudem als Schaufenster für Frauenbasketball in Deutschland – gerade vor dem Hintergrund einer bevorstehenden Heim-Weltmeisterschaft soll hierzulande mehr Aufmerksamkeit entstehen ähnlich jener Begeisterung wie beim Männerteam nach dessen WM-Titelgewinn vor wenigen Jahren.
Mit Blick auf das Viertelfinale am kommenden Dienstag in Piräus wartet nun eine neue Herausforderung gegen Belgien – doch eines steht fest: Dieses DBB-Team hat noch einiges vor sich beim Kampf um Medaillenplätze bei dieser Europameisterschaft unter heimischer Regie.