Die Vereinigten Staaten haben offenbar begonnen, B-2-Tarnkappenbomber vom Luftwaffenstützpunkt Whiteman in Missouri zu verlegen. Diese Flugzeuge sind die einzigen, die bunkerbrechende Bomben tragen können, um unterirdische Atomanlagen im Iran anzugreifen. Zeitgleich tagt der Nationale Sicherheitsrat in Washington.
Verlegung der b-2-bomber und ihre strategische bedeutung
Nach Berichten mehrerer US-Medien haben mehrere B-2-Tarnkappenbomber den Luftwaffenstützpunkt Whiteman im Bundesstaat Missouri verlassen. Die Maschinen starteten nachts nach Ortszeit und wurden später zusammen mit Luftbetankungsflugzeugen vor der Küste Kaliforniens gesichtet. Dort überflogen sie den Pazifik auf dem Weg zur Pazifikinsel Guam, wie die New York Times berichtete. Auch spezialisierte Flugzeug-Tracking-Websites bestätigten diese Verlegung.
Das Wall Street Journal und die Washington Post stützten sich bei ihren Berichten auf Regierungsbeamte sowie Flugverfolgungsdienste und beschrieben die Bewegung als mögliche Vorbereitung für einen Angriff oder zumindest eine Machtdemonstration gegenüber dem Iran. Das WSJ wertet den Schritt als Signal dafür, dass die US-Regierung ihre Tarnkappenbomber für einen möglichen Einsatz gegen iranische Atomanlagen in Stellung bringt. Gleichzeitig betonten Regierungsvertreter jedoch, dass keine konkrete Anordnung zur Vorbereitung eines Angriffs vorliege.
Die Washington Post bezeichnete das Vorgehen als „wahrscheinliche Machtdemonstration“, um diplomatischen Druck auf Teheran auszuüben. ARD-Korrespondent Claas-Oliver Richter kommentierte: „US-Präsident Donald Trump sendet damit das Zeichen, dass die B-2-Bomber näher an einem möglichen Ziel sind.“ Die Verlegung soll somit auch politisch wirken und den Druck im Konflikt erhöhen.
Technische eigenschaften der b-2-bomber und zielanlage fordo
Der B-2-Tarnkappenbomber ist einzigartig darin, bunkerbrechende Bomben wie die GBU‑57 zu transportieren – eine 13 607 Kilogramm schwere Sprengladung mit einer Eindringtiefe von über 60 Metern vor Detonation. Diese Waffe gilt als einzige Möglichkeit, tief unterirdisch gelegene Atomanlagen des Iran zu zerstören.
Im Fokus steht insbesondere die Anlage Fordo nahe Qom im Iran. Fordo ist seit 2009 bekannt und dient der Urananreicherung – ein entscheidender Schritt zur Herstellung von Atomwaffenmaterialien. Im Gegensatz zu anderen Anlagen wie Natans wurde Fordo tief in einem Berg errichtet; Experten vermuten besonders widerstandsfähigen Stahlbeton zum Schutz der Hallen.
Militärexperten gehen davon aus, dass nur ein Land über geeignete Waffen verfügt: Die USA besitzen sowohl Trägerflugzeuge als auch bunkerbrechende Bomben dieser Größenordnung. Israel hingegen hat weder ausreichend große Bomben noch passende Trägerflugzeuge für einen solchen Angriff entwickelt – weshalb es auf amerikanisches Eingreifen hofft.
Reichweite des b-2-bombers und einsatzmöglichkeiten aus guam
Normalerweise sind alle B‑2-Bomber am Stützpunkt Whiteman stationiert; dieser liegt etwa 11 000 Kilometer Luftlinie von Fordo entfernt – eine enorme Distanz für militärische Einsätze ohne Zwischenstopp oder Betankung in der Luft.
Ein Einsatz über solche Distanzen ist technisch möglich: Ein bestätigter Einsatz während des Afghanistan-Kriegs zeigte dies bereits eindrucksvoll; dabei müssen Bomber jedoch mehrfach während des Flugs durch Tankflugzeuge versorgt werden.
Aktuelle Berichte von Fox News sowie dem WSJ deuten darauf hin, dass sich einige Bomber nun Richtung Andersen Air Force Base auf Guam bewegen könnten – rund 9 500 Kilometer Entfernung zum Zielort Fordo entlang einer direkteren Route über den Pazifik hinweg.
Diese Verlegung würde nicht nur Reichweite verkürzen sondern auch Reaktionszeiten verbessern sowie taktischen Spielraum erhöhen – was angesichts steigender Spannungen zwischen USA und Iran strategisch bedeutsam ist.
Nationale sicherheitsberatung unter präsident trump am wochenende
Parallel zur militärischen Bewegung tagt in Washington der Nationale Sicherheitsrat unter Leitung von Präsident Donald Trump persönlich am Samstagabend . Trump kehrt nach Angaben offizieller Quellen selten an Wochenenden ins Weiße Haus zurück; seine Anwesenheit signalisiert Bedeutung des Treffens angesichts eskalierender Lage zwischen Israel und Iran.
Der Präsident hatte zuvor erklärt, binnen „maximal zwei Wochen“ eine Entscheidung bezüglich eines möglichen US-Eingreifens im Konflikt zwischen Israel und dem Iran treffen zu wollen. Details zur Tagesordnung oder konkreten Beschlüssen blieben zunächst unklar; Beobachter erwarten jedoch Beratungen zu weiteren Maßnahmen einschließlich möglicher Militäraktionen oder diplomatischer Initiativen zur Deeskalation des Konflikts.