Nico Stank hat sich als Bühnenkünstler seinen Platz erobert. Der Comedian, Schauspieler und Podcaster hat einen ungewöhnlichen Weg hinter sich, der von Musical und Theaterproduktionen bis hin zu Soloauftritten auf Comedybühnen führt. Aktuell tourt er mit seinem Programm „Akte Ex“ durch Deutschland und spricht darin offen über vergangene Partnerschaften und seine eigene Entwicklung. Sein Werdegang, persönliche Erfahrungen und Zukunftsvorstellungen offenbart er im Gespräch mit GALA.
Beziehung, liebe und warum single sein kein makel ist
Nico Stank spricht offen über das Thema Partnerschaften. Humor ist für ihn eine Grundvoraussetzung, ebenso eine gewisse körperliche Anziehungskraft. Dabei verfolgt er keine strengen Vorstellungen oder Vorurteile bei der Suche nach einem Partner. Er betont, dass das Küssen eine wichtige Rolle in der Chemie spielt. Gegenwärtig ist er nicht in einer Beziehung.
Zur Teilnahme an Datingshows hat er eine klare Haltung: „Ich schaue solche Programme gerne, fühle mich aber nicht selbst dafür geeignet.“ Was die Öffentlichkeit seiner Beziehungspartner betrifft, versteht er den Wunsch mancher Freunde, diese privat zu halten. Für ihn muss ein Partner nicht zwingend Teil seines beruflichen Umfelds auf Social Media sein.
Seine Sicht auf das Single-Dasein ist gelassen. Er nennt die verbreitete Angst vor dem Alleinsein als Ursache, warum viele Menschen schnell von einer Beziehung zur nächsten wechseln. „Es ist wertvoll, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen und nicht die Abwesenheit von Partnerschaft als Beeinträchtigung des eigenen Wohlbefindens zu sehen.“ Für Stank hängt das persönliche Glück nicht von einer Beziehung ab.
Von der musicalbühne zur comedy: wie nico stank seinen weg fand
Der 35-jährige Künstler wollte schon als Kind auf der Bühne stehen. Seine frühen Theatererlebnisse in der Grundschule zeigten ihm, dass er das Publikum erreichen kann. Ein lustiger Zwischenfall während eines Schulstücks, als er als Müllmann eine Mitschülerin weggefegt und dabei einen Spruch gebracht hatte, sorgte für viel Gelächter. Damit wurde ihm klar: „Ich kann Menschen unterhalten.“ Der Einstieg erfolgte zunächst über die Musical-Ausbildung, danach spielte Stank sechs Jahre lang in verschiedenen Produktionen mit. Seine Leidenschaft galt aber eher der Schauspielerei als nur dem Gesang.
Die enge Verbindung mit seinem Vater spielte bei seinen Entscheidungen eine wichtige Rolle. Oft besuchten sie zusammen Kinos vor Ort. Nico träumte von einem Namen auf der Leinwand, und irgendwann sprach er offen mit seinem Vater darüber, seine Musical-Karriere zu beenden, um sich mehr auf die Schauspielerei zu konzentrieren. Obwohl sein Papa dabei traurig war, unterstützte er den Schritt. Der Wechsel war für Stank ein bewusstes Zeichen, neue Wege zu gehen.
Entstehung der figur nicola und persönliche erfahrungen mit toxischen beziehungen
Die Figur „Nicola“ entstand in einer schwierigen Phase seines Lebens, unmittelbar vor der Corona-Pandemie. Nach einer toxischen Beziehung, in der sein Ex-Partner ihm nicht nur Träume aberkannte, sondern ihn auch öffentlich bloßstellte, begann Stank, eine Bühnenfigur mit einer eigenen Identität zu entwickeln. Dazu gehörte auch eine Perücke, die er ursprünglich falsch trug – ein Detail, das seinen Freunden sofort auffiel und als witzig empfunden wurde. Das Erfolgsrezept lag im Mut, sich selbst authentisch auszudrücken und sich weniger um die Wahrnehmung anderer zu sorgen.
Auch sein Vater reagierte positiv auf die neue Rolle. Damit verbunden wurde für Stank deutlich, wie sehr er von seinem Umfeld getragen wird trotz schwieriger Zeiten. Die Beziehung zu seinem Vater gilt als solide und emotional. Bei seiner ersten Premiere zeigte sich dieser gerührt. Sein Papa unterstützte ihn mit motivierenden Worten: „Jetzt geh raus und lebe deinen Traum!“
Mit comedy gegen ablehnung und schwierigkeiten ankämpfen
Am Anfang seiner Schauspielkarriere stieß Nico Stank dabei auf Hindernisse. Er bekam häufig Absagen mit dem Hinweis auf seine Stimme, die als ungewöhnlich oder „zu schwul“ bezeichnet wurde. Um finanziell über die Runden zu kommen, stellte er sein Talent in anderen Bereichen unter Beweis: Fotografie, Synchronsprechen und schließlich Stand-up. Als Inspiration dienten ihm dabei bekannte Künstler wie Caroline Kebekus und Chris Tall, die es durch Comedy auf die große Leinwand geschafft hatten.
Comedy wurde zunächst nur als Übergangsmöglichkeit betrachtet. Stank hatte gar nicht vor, sich als Comedian dauerhaft zu etablieren. Erst mit der Zeit und dem Sammeln von Auftrittserfahrungen entwickelte er mehr Selbstvertrauen. Die positiven Reaktionen auf seine Programme stärkten ihn darin, das Publikum direkt mit eigenen Geschichten zu unterhalten. „Ich ging immer öfter ohne Lampenfieber auf die Bühne, vertraute meiner Ausstrahlung und genoss die Interaktion mit den Zuschauern.“
Traumrolle horrorfilm: stank als mordender hauptcharakter?
Neben Comedy und Schauspiel denkt Nico Stank auch über ungewöhnliche Rollen nach. Er wünscht sich, einmal in einem Horror-Thriller mitzuspielen. Dabei soll die Inszenierung fesselnd und gruselig sein, aber keine übermäßige Gewalt zeigen. Lustig findet er die Vorstellung, dass er oft als Mörder besetzt werden könnte.
Mit Riccardo Simonetti verbindet ihn eine Freundschaft. Beim Besuch von dessen Hochzeit zeigte sich Stank emotional bewegt. Heiraten ist für ihn dennoch ein Thema, das er sich vorstellen kann. Trotz enger Freundschaften und regelmäßigen Gesprächen über Liebe und soziale Medien bleibt er im Moment eher zurückhaltend, was seine eigenen Pläne betrifft.
Seine Offenheit und sein Ehrgeiz sowie die Unterstützung aus seiner Familie führten ihn dorthin, wo er heute steht. Auf der Bühne will er seine Rolle leben und das Publikum mitnehmen, dabei stets respektvoll und authentisch bleiben. Sein Werdegang zeigt, wie vielseitig Karrierewege verlaufen können.
