deutsche luftwaffe fliegt erstmals seit kriegsbeginn deutsche direkt aus israel aus
Die Luftwaffe hat am 20.06.2025 zum ersten Mal seit Beginn des Krieges zwischen Israel und dem Iran deutsche Staatsangehörige direkt aus Tel Aviv ausgeflogen. Trotz der Sperrung des Luftraums gelang die Evakuierung von 64 Personen, darunter Familien mit Kindern.
Eine Woche nach Ausbruch der Kampfhandlungen im Nahen Osten führte die deutsche Luftwaffe eine außergewöhnliche Evakuierungsaktion durch: Zwei Airbus A400M-Militärmaschinen brachten insgesamt 64 Menschen sicher von Israel nach Deutschland zurück. Die Maschinen befanden sich auf dem Rückflug, nachdem sie mit Sondergenehmigung in Tel Aviv gelandet waren – ein bemerkenswerter Vorgang angesichts der offiziellen Sperrung des Luftraums über den Konfliktgebieten.
Das Verteidigungsministerium und das Auswärtige Amt bestätigten den Einsatz als „diplomatische Abholung“. Diese Maßnahme richtete sich gezielt an besonders schutzbedürftige Gruppen wie Familien mit Kindern sowie weitere vulnerable Personen. Die Bundesregierung betonte, dass die Flüge kurzfristig und in enger Abstimmung mit den israelischen Behörden organisiert wurden, um eine sichere Rückkehr zu gewährleisten.
Der Spiegel berichtete zuvor detailliert über den Ablauf: Demnach starteten die beiden Airbus A400M am Vormittag vom Militärflugplatz Wunstorf nahe Hannover und erreichten Tel Aviv am späten Nachmittag dank einer Sondergenehmigung für militärische Flugbewegungen im gesperrten Luftraum. Nach kurzer Verweildauer hoben die Maschinen wieder ab und befanden sich auf direktem Weg zurück nach Deutschland.
Diese direkte Evakuierung stellt eine logistische Herausforderung dar, da normalerweise ziviler Flugverkehr aufgrund der Sicherheitslage nicht möglich ist. Der Einsatz unterstreicht jedoch das hohe Engagement deutscher Behörden für den Schutz ihrer Bürgerinnen und Bürger in Krisengebieten sowie die enge Zusammenarbeit mit internationalen Partnern vor Ort.
Vorherige evakuierungen über jordanien und geplante sonderflüge
Bereits in den Tagen vor dem direkten Luftwaffeneinsatz hatten deutsche Staatsangehörige Israel verlassen – allerdings nicht per Direktflug, sondern über das Nachbarland Jordanien. Dort organisierte das Auswärtige Amt mehrere Charterflüge zur sicheren Heimreise für Deutsche sowie deren enge Familienmitglieder.
Insgesamt wurden bei diesen Flügen rund 345 Personen ausgeflogen; zwei dieser Sondercharter landeten bereits erfolgreich in deutschen Städten wie Berlin und Frankfurt am Main. Anders als bei der jüngsten Aktion war hierbei keine Beteiligung der Luftwaffe vorgesehen; es handelte sich um zivile Chartermaschinen unter Koordination des Auswärtigen Amtes.
Für Samstag ist ein weiterer solcher Sonderflug geplant, ebenfalls ab Jordanien startend. Diese Maßnahmen ergänzen somit die direkte Evakuierung aus Israel durch militärische Mittel sinnvoll und ermöglichen eine flexible Reaktion auf wechselnde Sicherheitslagen im Nahen Osten.
Die Kombination von diplomatischer Abstimmung, militärischer Logistik sowie zivilen Charterflügen zeigt eindrucksvoll das umfassende Vorgehen Deutschlands beim Schutz seiner Staatsbürger während eines internationalen Konflikts – auch wenn dies angesichts gesperrter Lufträume erhebliche Herausforderungen bedeutet.